[lateinisch], von Herzog Rudolf IV. von Österreich (1358-65) um 1358/59 in Auftrag gegebene und unter dem Datum des Privilegium minus abgefasste Fälschung, mit deren Hilfe die Habsburger im Heiligen Römischen Reich eine Angleichung der österreichischen Herrschaft an die Kurfürstentümer erreichen und sich eine nahezu reichsunabhängige Stellung verschaffen wollten. Die vom Kaiser verweigerte Anerkennung führte zur Aneignung verschiedener Titel, u. a. Pfalzerzherzog, und dem Führen einer königsähnlichen Krone mit Bügel und Kreuz. Erst Kaiser Friedrich III., selbst Habsburger, bestätigte 1442 und 1453 die aus dem Privilegium maius hergeleiteten Ansprüche (Erzherzog). Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Privilegium maius als Fälschung entlarvt.
A. Lhotsky: P. m. (1957).
Universal-Lexikon. 2012.