Rio Grande,
1) ['rriu 'grandi], Stadt im Bundesstaat Rio Grande do Sul, Brasilien, wichtiger Hafen am Ausgang der Lagoa dos Patos in den Atlantik; 125 000 Einwohner; Bischofssitz; Universität, ozeanographisches Museum; Erdölraffinerie, Nahrungsmittel- (Fisch- und Fleischverarbeitung, Gemüsekonserven), Textil-, Lederindustrie; Flugplatz.
Gegründet 1737, 1745-63 Hauptstadt von Rio Grande do Sul.
2) ['rriu 'grandi], Fluss in Brasilien, Paraná.
3) ['riːəʊ 'grændɪ, englisch], spanisch Río Grạnde del Nọrte ['rrio -, »großer Fluss des Nordens«], Río Brạvo del Nọrte ['rrio-, »wilder Fluss des Nordens«], Fluss in Nordamerika, 3 057 km lang, Einzugsgebiet 870 000 km2. Der Rio Grande entspringt in 3 700 m über dem Meeresspiegel in den Rocky Mountains im Bundesstaat Colorado, USA, durchfließt New Mexico und ist ab El Paso Grenzfluss zwischen den USA (Texas) und Mexiko (über 2 000 km). Vor dem Eintritt in die Golfküstenebene sind bis über 500 m tiefe Cañons ausgebildet; der Rio Grande mündet unterhalb von Matamoros in ein durch eine Barre gesperrtes Haff des Golfs von Mexiko. Wichtigste Nebenflüsse sind Pecos River (USA), Conchos und Salado (Mexiko). Die extrem schwankende Wasserführung (verheerende Hochwasser und streckenweise völlige Austrocknung) wurde durch Anlage von Staudämmen, v. a. oberhalb von El Paso und unterhalb von Laredo (Falcon Dam), ausgeglichen. Der durch die Trockengebiete im Südwesten Nordamerikas fließende Strom dient in beiden angrenzenden Ländern der Bewässerung reicher Agrargebiete (rd. 1,2 Mio. ha, davon zwei Drittel in den USA).
Universal-Lexikon. 2012.