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Sallust
Sallụst,
 
lateinisch Gaius Sallụstius Crịspus, römischer Historiker, * Amiternum (heute San Vittorino, bei L'Aquila) 86 v. Chr., ✝ Rom 35 (oder 34) v. Chr.; war 54 Quästor, 52 Volkstribun, wurde 50 wegen seines Lebenswandels (aber v. a. wohl aus politischen Gründen) aus dem Senat ausgestoßen, später von Caesar rehabilitiert und wieder zum Quästor ernannt. 46 ging er mit Caesar als Prätor nach Afrika, wo er Statthalter wurde. Ein Prozess wegen Erpressungen wurde von Caesar niedergeschlagen. Nach dessen Ermordung zog er sich aus der Politik zurück und widmete sich ganz der Geschichtsschreibung.
 
Außer der heute meist als echt angesehenen »Schmähschrift« gegen Cicero (Invectiva in Ciceronem), zwei Briefen an Caesar, bei denen die Verfasserschaft Sallusts umstritten ist, und geringen Bruchstücken seines zeitgeschichtlichen Hauptwerks »Historiae« (fünf Bücher über die Zeit von 78 bis 67) sind zwei Monographien erhalten: »De coniuratione Catilinae« (»Die Verschwörung des Catilina«) und »Bellum Iugurthinum« (»Der Jugurthinische Krieg«). Sallusts Thema ist die Frage der Schuld am Verfall Roms, für den er die herrschende Nobilität verantwortlich macht; diese konfrontiert er immer wieder mit dem Idealbild der altrömischen »Virtus« (Tugend). Sein archaisierender Stil orientiert sich an Thukydides und Cato Maior.
 
Ausgabe: Werke, herausgegeben von W. Eisenhut u. a. (Neuausgabe 1985; lateinisch und deutsch).
 
Literatur:
 
J. Malitz: Ambitio mala, Studien zur polit. Biogr. des S. (1975);
 
S., hg. v. V. Pöschl (21981);
 R. Syme: S. (a. d. Engl., Neuausg. 1995).

Universal-Lexikon. 2012.