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San Sebastián
San Sebastiạ́n,
 
baskisch Donọstia, Hauptstadt der Provinz Guipúzcoa und des spanischen Baskenlandes, Seebad, Hafen- und Handelsstadt am Golf von Biskaya nahe der spanisch-französischen Grenze, an der Mündung des wasserreichen, im Stadtbereich kanalisierten Río Urumea in die durch Felshügel geschützte Bucht von San Sebastián, 178 500 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Universität; Fischereihafen mit Fischfangflotte, Jachthafen, Handelshafen in der Ría Pasajes. Die Industrie ist v. a. in Rentería im östlichen Vorortbereich konzentriert; Eisenbahn- (zwei Bahnhöfe) und Straßenknotenpunkt an der Autobahn Irún-Bilbao; Flugplatz in Fuenterrabia (20 km östlich). Internationales Filmfestival.
 
Stadtbild:
 
Das Bild der Altstadt ist weitgehend von Barockbauten geprägt (z. B. Kirche Santa María, 18. Jahrhundert, mit üppiger churrigueresker Fassade); spätgotische Kirche San Vicente (16. Jahrhundert). Im ehemaligen Kloster San Telmo mit mächtiger Kirche (1534-51; Ausmalung 20. Jahrhundert) und zweistöckigem Kreuzgang im Übergangsstil zwischen Spätgotik und Renaissance heute Museum mit Gemäldesammlung (u. a. El Greco und baskischer Maler des 19. und 20. Jahrhunderts) und baskisches Kunsthandwerk; klassizistisches Rathaus (1829). Unter den öffentlichen Neubauten ragt das von R. Moneo entworfene Mehrzweckgebäude »Gran Kursaal« (1999) hervor. Bei San Sebastián schuf E. Chillida sein eigenes Museum »Chillida-leku« (2000 eröffnet).
 
Geschichte:
 
San Sebastián war im 10. Jahrhundert eine Einsiedelei und wurde 1014 urkundlich als Fischerort erwähnt. Im Mittelalter hieß es Izurum, war Hafen des Königreichs Navarra, kam 1200 an Kastilien und erhielt von Alfons VIII. Privilegien (»Fueros de San Sebastián«) und Befestigungen (1863 geschleift). Im spanischen Unabhängigkeitskrieg wurde San Sebastián von den Franzosen fast völlig zerstört, ab 1816 wieder aufgebaut und 1854 Provinzhauptstadt.
 

Universal-Lexikon. 2012.