Schukọwskij,
Žukọvskij [ʒ-],
1) Nikolaj Jegorowitsch, russischer Mathematiker und Strömungsforscher, * Orechowo (Gebiet Wladimir) 17. 1. 1847, ✝ Moskau 17. 3. 1921; ab 1886 Professor, ab 1918 auch Leiter des von ihm begründeten Zentralen Aerohydrodynamischen Instituts (ZAGI) in Moskau; Arbeiten zur angewandten Mathematik und technischen Mechanik, ab 1890 v. a. zur Aero- und Hydrodynamik. Durch seine Entwürfe von Tragflächen und Berechnungen der an ihnen wirkenden Luftkräfte sowie durch seine Propellertheorie wurde Schukowskij zum Wegbereiter der modernen Luftfahrtforschung.
2) Wassilij Andrejewitsch, russischer Dichter, * Gut Mischenskoje (Gebiet Tula) 9. 2. 1783, ✝ Baden-Baden 24. 4. 1852; illegitimer Sohn eines Gutsbesitzers, in Moskau ausgebildet, wurde 1826 Erzieher des späteren Zaren Alexander II., lebte seit 1841 in Deutschland und kurze Zeit in der Schweiz. Schukowskij, der in der Stiltradition N. M. Karamsins steht, war mit seiner Lyrik anfangs der Empfindsamkeit verbunden, überwand jedoch die Orientierung am französischen Klassizismus und wurde durch seine Neigung zum Religiösen und durch Verwendung volkstümlicher Stoffe und Formen (Balladen, Märchen) zum wichtigsten Wegbereiter der russischen Romantik und A. S. Puschkins. Fast ebenso bedeutend wie seine Originaldichtungen sind seine einfühlsamen Übersetzungen und Bearbeitungen, u. a. von Werken Schillers, Goethes, Lord Byrons, T. Grays, G. A. Bürgers und L. Uhlands.
H. Eichstädt: Žukovskij als Übersetzer (1970);
N. B. Remorova: V. A. Žukovskij i nemeckie prosvetiteli (Tomsk 1989).
Universal-Lexikon. 2012.