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Baden-Baden
Ba|den-Ba|den:
Stadt im Schwarzwald.

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I
Baden-Baden,
 
bis 1931 Baden, kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Karlsruhe, Baden-Württemberg, 153-1 000 m über dem Meeresspiegel, 52 600 Einwohner; Baden-Baden verdankt seinen Ruf als internationale Kur- und Bäderstadt der schönen Lage im von bewaldeten Höhen umrahmten, windgeschützten Talkessel der Oos im nordwestlichen Schwarzwald, dem milden Klima und besonders den Natriumchloridthermen (68 ºC; gegen rheumatische Erkrankungen).
 
Die Stadt besitzt mehrere Museen, darunter die Staatliche Kunsthalle, ein Stadttheater, ein Festspielhaus (1998 eröffnet) und eine Spielbank. Im benachbarten Iffezheim finden alljährlich die Internationale Große (Pferde-)Rennwoche und das Frühjahrsmeeting statt. Baden-Baden ist einer der Sitze des Südwestrundfunks (1946-98 Sitz des Südwestfunks).
 
Wirtschaft:
 
Die Industrie umfasst elektrotechnische Industrie, Maschinenbau, Herstellung von Kosmetika und Pharmazeutika.
 
Stadtbild:
 
Bis 1479 waren Burg beziehungsweise Schloss Hohenbaden (oberhalb der Stadt; 12.-15. Jahrhundert, als Ruine erhalten), ab 1479 das Neue Schloss (um 1370-1479; seit 1573 im Renaissancestil umgebaut) Residenz der Markgrafen von Baden. Ihre Grablege war 1245-72 das von Markgräfin Irmingard 1245 gegründete Zisterzienserinnenkloster Lichtental (im gleichnamigen Stadtteil), seit 1391 die Stiftskirche (heute Pfarrkirche Sankt Peter und Paul), die 1453-77 einen wesentlichen Ausbau erfuhr. Der Architekt F. Weinbrenner errichtete 1808 das Palais Hamilton, 1822-24 das Kurhaus. Weiterhin weisen Theater (1862, ab 1919 Städtische Schauspiele), Kunsthalle (1908), rumänisch-orthodoxe (1863), russisch-orthodoxe (1882) und anglikanische Kirche (1867) auf die internationale Bedeutung Baden-Badens hin. Im ehemaligen Großherzoglichen Amtshaus befindet sich heute ein Museum für mechanische Musikinstrumente (gegründet von J. Brauers).
 
Geschichte:
 
Im 1. Jahrhundert n. Chr. als römische Siedlung Aquae (»Heilbad«) gegründet, ab um 220 Civitas Aurelia Aquẹnsis genannt, war B. bis zur Zerstörung durch Alemannen (um 260) ein bedeutender römischer Badeort. Seit 987 (Pfarrkirche) wiedererwähnt, seit 1052 im Besitz der Zähringer, die sich ab 1112 Markgrafen »von B.« nannten, war die Stadt (Marktrecht vor 1046, Stadtrechte zwischen 1250 und 1288) im 14.-16. Jahrhundert wieder bedeutender Badeort; die Quellen waren als landesherrliches Regal der Stadt, Ministerialen und den Herbergen überlassen. Blütezeit in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts; ab 1535 Residenz der Markgrafschaft Baden-Baden; im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 völlige Zerstörung der Stadt, daher 1700 Verlegung der Residenz nach Rastatt. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zum Treffpunkt der eleganten Welt (im Kurhaus öffentliches Glücksspiel bis 1872, als Spielbank seit 1933 wieder eröffnet; 1858 Einführung der Iffezheimer Pferderennen). 1945-49 Sitz der Militärregierung der französischen Zone, bestand in Baden-Baden bis 1993 das Hauptquartier der französischen Streitkräfte in Deutschland.
 
Literatur:
 
R. G. Haebler: Gesch. der Stadt u. des Kurortes B.-B., 2 Bde. (21969).
II
Baden-Baden,
 
eine Teillinie der Markgrafen von Baden, bestand 1535-1771; Residenz: Baden (heute Baden-Baden), ab 1700 Rastatt.

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Ba|den-Ba|den: Stadt im Schwarzwald.

Universal-Lexikon. 2012.