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Reiben
Scheuern; Reibung; Abreibung

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rei|ben ['rai̮bn̩], rieb, gerieben:
1. <tr.; hat fest gegen etwas drücken und hin- und herbewegen:
beim Waschen den Stoff reiben; Metall [mit einem Tuch] blank reiben.
Syn.: abreiben, frottieren, polieren, rubbeln (ugs.), scheuern, schrubben (ugs.).
2. <tr.; hat zerkleinern, indem man es auf einer Reibe hin- und herbewegt:
Käse, Kartoffeln reiben.
Syn.: raspeln, schaben.
3. <itr.; hat sich so auf der Haut hin- und herbewegen, dass eine wunde Stelle entsteht:
der Kragen reibt am Hals.
Syn.: kratzen, scheuern.

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rei|ben 〈V. 194; hat
I 〈V. tr.〉
1. etwas \reiben
1.1 etwas auf einer Fläche mit Druck hin u. her bewegen
1.2 mit dem Reibeisen fein zerkleinern
1.3 mit der Reibahle durch Abheben feiner Späne innen glätten (Bohrlöcher)
2. sich etwas (einen Körperteil) \reiben die Hand od. Finger mit Druck darauf hin u. her bewegen
● sich die Augen \reiben; sich die Hände \reiben (um sie zu erwärmen, vor Vergnügen od. aus Schadenfreude); 〈fig.〉 Schadenfreude empfinden, schadenfroh sein; Kartoffeln, Käse, Möhren \reiben; sich den Kopf, eine schmerzende Stelle am Körper \reiben ● ein Fenster, einen Tisch mit einem Tuch blank \reiben / blankreiben; heftig, kräftig, leicht \reiben; sich die Hände wund \reiben / wundreiben ● sich an jmdm. \reiben 〈fig.〉 in gereizter Stimmung gegenüber jmdm. sein, mit jmdm. nicht übereinstimmen, oft Streit mit jmdm. haben; jmdm. etwas unter die Nase \reiben 〈fig.; umg.〉 jmdm. etwas (eine Schwäche, einen Fehler) vorhalten, deutlich zu verstehen geben; etwas zu Staub, zu Pulver \reiben ● geriebene Nüsse, Schokolade; →a. gerieben
II 〈V. intr.〉 sich (störend od. schmerzhaft) auf einer Fläche hin u. her bewegen ● der Schuh reibt (an der Ferse)
[<ahd. riban <*wriban; zu idg. *ureip-, *urip-, Erweiterung der Wurzel *urei- „drehen“; verwandt mit werfen]

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rei|ben <st. V.; hat [mhd. rīben, ahd. rīban, urspr. wohl = drehend zerkleinern]:
1.
a) mit etw. unter Anwendung eines gewissen Drucks über etw. in [mehrmaliger] kräftiger Bewegung hinfahren:
jmds. Hände/jmdm. die Hände r.;
sich die Backen r.;
ich rieb meine, die, (häufiger:) mir die Augen, die Stirn, die Schläfen, die Nase;
b) durch Reiben (1 a) in einen bestimmten Zustand versetzen:
das Tafelsilber blank r.;
die Armlehnen sind blank gerieben (durch Abnutzung blank geworden);
c) reibend (1 a) an, in, über etw. hinfahren:
an seinen Fingern r.;
mit einem Tuch über die Schuhe r.;
d) durch Reiben (1 a) entfernen:
einen Fleck aus dem Kleid, sich <Dativ> die Farbe von den Fingern r.;
Ü sie rieb sich <Dativ> den Schlaf aus den Augen;
e) durch Reiben (1 a) in etw. hineinbringen, an eine Stelle bringen:
die Creme auf die Haut, in die Haare r.
2. durch Reiben (1 a) auf einer 1Raspel (2) zerkleinern:
Kartoffeln, Nüsse, Käse r.;
der Kuchen war mit geriebenen Mandeln bestreut.
3. sich in allzu enger Berührung ständig über etw. bewegen, scheuern (2 a):
der Kragen reibt.
4. sich einen Körperteil, die Haut durch Reiben (1 a) verletzen:
ich habe mir die Haut wund gerieben.
5. <r. + sich> [im Zusammenleben, in einer Gemeinschaft o. Ä.] auf jmdn., etw. als einen Widerstand stoßen [u. eine Auseinandersetzung suchen]:
sich mit seinen Kollegen, Nachbarn r.;
sich an einem Problem r.
6. (Technik) mit der Reibahle glätten.

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Reiben,
 
Fertigungstechnik: spanendes Verfahren zur Feinbearbeitung von Bohrungsinnenflächen. Das verwendete Werkzeug ist die Reibahle mit in Achsrichtung parallel angeordneten Schneiden (zum Teil auch mit schraubenförmiger Schneide), die fest oder einstellbar sind. Reibahlen schneiden mit ihrem kegligen Anschnitt und glätten die Fläche mit dem etwas verjüngten Führungsteil. Handreibahlen werden mit dem Windeisen gedreht, Maschinenreibahlen in eine Dreh- oder Bohrmaschine eingespannt.

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rei|ben <st. V.; hat [mhd. rīben, ahd. rīban, urspr. wohl = drehend zerkleinern]: 1. a) mit etw. unter Anwendung eines gewissen Drucks über etw. in [mehrmaliger] kräftiger Bewegung hinfahren: jmds. Hände/jmdm. die Hände r.; Wollsachen sollen beim Waschen nicht gerieben werden; sich die Backen r.; ich rieb meine, die, (häufiger:) mir die Augen, die Stirn, die Schläfen, die Nase; Er rieb seine Zunge gegen den ausgetrockneten Gaumen (Ott, Haie 181); das Pferd reibt sich an der Mauer; den Boden r. (österr.; scheuern); b) durch Reiben (1 a) in einen bestimmten Zustand versetzen: das Tafelsilber blank r.; Er ... rieb sich die Schmisse rot (rieb so lange, bis sie rot wurden; Bieler, Bonifaz 130); die Armlehnen sind blank gerieben (durch Abnutzung blank geworden); c) reibend (1 a) an, in, über etw. hinfahren: an seinen Fingern r.; mit dem Handballen in den Augen r.; mit einem Tuch über die Schuhe r.; d) durch Reiben (1 a) entfernen: einen Fleck aus dem Kleid, sich <Dativ> die Farbe von den Fingern r.; Pippig zog den Kopf zurück und rieb sich fluchend den Staub aus den Augen (Apitz, Wölfe 111); Ü sie rieb sich <Dativ> den Schlaf aus den Augen; e) durch Reiben (1 a) in etw. hineinbringen, an eine Stelle bringen: die Creme auf die Haut, in die Haare r.; ohne dass irgendein Täuscher ihnen (= den Rossen) Pfeffer unter den Schwanz gerieben ... hätte (Langgässer, Siegel 272). 2. durch Reiben (1 a) auf einer 1Raspel (2) zerkleinern: Kartoffeln, Nüsse, Käse r.; der Kuchen war mit geriebenen Mandeln bestreut. 3. sich in allzu enger Berührung ständig über etw. bewegen, ↑scheuern (2 a): der Kragen reibt; die Schuhe reiben an den Fersen; Die Wäsche wird abgenutzt, weil sie beim Drehen in der Trockenkammer an Metall reibt (DM 5, 1966, 60). 4. sich einen Körperteil, die Haut durch Reiben (1 a) verletzen: ich habe mir die Haut wund gerieben; ich habe ... mein ... Zeug vorgezeigt, allerdings mit blutig geriebenen Händen (Remarque, Westen 23). 5. <r. + sich> [im Zusammenleben, in einer Gemeinschaft o. Ä.] auf jmdn., etw. als einen Widerstand stoßen [u. eine Auseinandersetzung suchen]: sich mit seinen Kollegen, Nachbarn r.; die beiden Temperamente rieben sich [aneinander]; sich an einem Problem r. 6. (Technik) mit der Reibahle glätten. 7. (landsch. derb) onanieren, masturbieren: nachts, heimlich r.; <subst.:> Gruppenonanie ... Wir anderen waren schon alle ganz schön am Reiben (M. Walser, Pferd 52).

Universal-Lexikon. 2012.