1) Bezirkshauptstadt in Kärnten, Österreich, 560 m über M., an der Mündung der Lieser in die Drau, 16 400 Einwohner; kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Oberkärntens; Museum für Volkskunde; Sägewerk, Schuhfabrik, Molkerei, pharmazeutische, Elektronik- und Baustoffindustrie; Verkehrsknotenpunkt; reger Fremdenverkehr, Seilbahn auf das 2 142 m über M. hohe Goldeck.
Schloss Porcia (1533 ff.), ein Renaissancebau mit dreigeschossigem Arkadenhof, reicher Bauornamentik und Glanzstuckaturen (etwa 1580); Rathaus (ursprünglich Khevenhüller-Palais, 1537) mit Laubengängen im Hof; ehemaliges Spitalsgebäude (»Spittl«, 16. Jahrhundert); Pfarrkirche Maria Verkündigung (1191 urkundlich erwähnt; Grablege der Ortenburger); am Hauptplatz (ehemaliger Marktplatz) Bürgerhäuser aus dem 16. Jahrhundert mit Arkadenhöfen.
Die Grafen von Ortenburg gründeten an der Handelsstraße von Venedig nach Salzburg ein Hospital (1191 urkundlich erwähnt); der danach benannte Ort wurde 1242 erstmals als Markt bezeugt. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert bestimmten Holzverarbeitung und Eisenindustrie das Wirtschaftsleben des Ortes, der Residenz der Ortenburger war, im 16. Jahrhundert Hauptort Oberkärntens und 1930 Stadt wurde.
2) Bezirk in Kärnten, Österreich, 2 764 km2, 82 800 Einwohner; umfasst den nördlich der Drau gelegenen Teil Oberkärntens.
Universal-Lexikon. 2012.