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trotz [trɔts̮] <Präp. mit Gen.; bes. südd., österr. und schweiz. auch mit Dativ>:obwohl eine Person oder Sache einem bestimmten Vorgang, Tatbestand o.Ä. entgegensteht, ihn eigentlich unmöglich machen sollte; ungeachtet; ohne Rücksicht auf etwas, jmdn:
trotz aller Bemühungen; trotz heftiger Schmerzen; trotz Beweisen; trotz dichten Nebels/dichtem Nebel; trotz Frosts und Schnees/trotz Frost und Schnee; trotz des Regens gingen wir spazieren.
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trọtz 〈Präp., urspr. m. Dat., heute meist m. Gen.〉 ungeachtet ● \trotz allem, \trotz alledem war es doch schön; \trotz seiner Erfolge ist er bescheiden geblieben; \trotz des Regens machten wir eine Wanderung; \trotz aller Vorsicht stürzte er obwohl er vorsichtig war [→ Trotz]
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trọtz <Präp. mit Gen., seltener mit Dativ> [aus formelhaften Wendungen wie »Trotz sei …«, »zu(m) Trotz«]:
obwohl eine Person od. Sache einem bestimmten Vorgang, Tatbestand o. Ä. entgegensteht, ihn eigentlich unmöglich machen sollte; ungeachtet; ohne Rücksicht auf:
t. aller Bemühungen;
t. heftiger Schmerzen;
t. Beweisen;
sie traten die Reise t. dichten Nebels/t. dichtem Nebel an;
t. Frosts und Schnees/t. Frost und Schnee;
t. des Regens gingen wir spazieren;
t. allem/alledem blieben sie Freunde;
t. der/den Strapazen ihrer Tournee waren die Akteure quicklebendig.
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Trotz,
Psychologie: von inhaltlich-sachlichen Bezügen und Vernunftgründen unbeeinflussbarer innerer und äußerer Widerstand gegen andere Personen und deren Anforderungen, gegen Dinge und manchmal auch gegen unliebsame Einsichten und Notwendigkeiten. Frühkindlicher Trotz äußert sich anfallartig, etwa in einem Sichsträuben, Strampeln, Kratzen; später können z. B. Wutausbrüche, Verweigerung des Gehorsams, Passivität, »negativistische Haltung«, Eigensinn Ausdruck einer Trotzhaltung sein. Die traditionelle Entwicklungspsychologie (Charlotte Bühler) unterscheidet spezifische Trotzphasen (oder Trotzalter) in der kindlichen Persönlichkeitsentfaltung: 1. Trotzphase 3./4. bis 5. Lebensjahr, 2. Trotzphase in der Pubertät zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr. Diese Phasen werden als nötige Erfahrungen der Ichfindung und Begründung der persönlichen Selbstbehauptung gegenüber der Umwelt gedeutet, stellen nach neueren Forschungen jedoch keine allgemeine und rein endogen bedingte Erscheinung dar, sondern sind in ihrem grundsätzlichen wie auch zeitlichen Auftreten stark von individuellen Voraussetzungen und von Umwelteinflüssen abhängig.
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Trọtz, der; -es [mhd. traz, (md.) trotz, H. u.]: hartnäckiger [eigensinniger] Widerstand gegen eine Autorität aus dem Gefühl heraus, im Recht zu sein: kindlicher, kindischer, unbändiger, hartnäckiger T.; wogegen richtet sich ihr T.?; Die Empfindungen, die sie jetzt von ihrem Körper hatte, waren nicht unähnlich denen eines Kindes, dessen T. durch Prügel gebrochen worden ist (Musil, Mann 887); dem Kind den T. auszutreiben versuchen; jmdm. T. bieten; etw. aus T., mit stillem, geheimem, bewusstem T. tun; Da er mit pubertärem T. offenbar nichts erreichen kann (Reich-Ranicki, Th. Mann 227); in wütendem T. mit dem Fuß aufstampfen; Ü diese Krankheit bietet der Medizin immer noch T.; *jmdm., einer Sache zum T. (trotz, entgegen): aller Bosheit des Tieres (= eines Pferdes) zum T. würde er es zähmen (Kronauer, Bogenschütze 378); Die Verkehrsregelung ... hat sich aller Kritik zum T. bewährt (Saarbr. Zeitung 27. 6. 80, 17); Da bin ich lieber geblieben, unserer Kaderleiterin zum T. (H. Gerlach, Demission 222).
Universal-Lexikon. 2012.