Sun
[Abk. für Stanford University Network, dt. »Universitätsnetzwerk Stanford«], amerikanische Computerfirma mit Sitz im kalifornischen Palo Alto. »Sun Microsystems Inc.«, wie der vollständige Firmenname lautet, wurde 1982 von vier Angehörigen der Universität Stanford gegründet. Neben Netzwerktechnologie (Netzwerk) und Netzwerk-Software stellt Sun Workstations her, die mit dem Betriebssystem Unix arbeiten, wobei weitgehend Teile aus der industriellen Massenfertigung verwendet werden. Während der ersten Jahre wurden die Geräte noch mit einem Chip von Motorola (dem 68000) ausgerüstet. 1987 entschied man sich für den schnelleren, aber in seinem Befehlssatz eingeschränkten RISC-Prozessor (RISC), der als SPARC bezeichnet wird. die Weiterentwicklungen werden als UltraSPARC bezeichnet. Die Prozessorbefehle sind, wie auch der Code von Suns Unix-Variante SunOs, vollständig offen gelegt, sodass Programmierer und Systementwickler spezifische Änderungen vornehmen und veröffentlichen können. Die SPARC-Workstations werden meist als Server in Netzwerken sowie für rechenintensive Anwendungen, etwa im Grafik- und Filmbereich, eingesetzt. Der 1995 veröffentlichte Film »Toy Story« wurde unter dem Einsatz von über 100 Sun-Workstations vollständig im Computer animiert (Pixar). Anfang der 1990er-Jahre folgten Multiprozessorsysteme, in denen mehr als eine Zentraleinheit gleichzeitig aktiv sind.
Bereits seit Mitte der 1980er-Jahre ist das von Sun entwickelte Netzwerkdateisystem NFS in Gebrauch, mit dem besonders der Datenaustausch in heterogenen Netzwerken erleichtert werden soll und das zu einem Industriestandard wurde. Seit 1995 entwickelte Sun die systemübergreifende Programmiersprache Java, die besonders für Internetanwendungen eingesetzt wird. Seit 1999 ist Java in der Version 2 für praktisch alle Rechnersysteme verfügbar. 1996 folgte zudem die Entwicklung der allgemeinen Beschreibungssprache XML. Das 1997 eingeführte Betriebssystem Solaris, eine Unix-Variante, erleichtert besonders die Arbeit in verteilten Systemen wie dem Internet. 2001 erfolgte die Veröffentlichung des Sun Open Net Environment, als Sun One bezeichnet, das eine weitere offene Plattform zur Entwicklung kontextsensitiver Internetlösungen darstellt.
Im Lauf seines Bestehens hat Sun immer wieder Kooperationsabkommen mit anderen Firmen abgeschlossen, beispielsweise mit AT&T, was zur Entwicklung von SunOs führte. Unter anderem wurde 1999 auch das deutsche Software-Haus Star Division von Sun übernommen und deren Anwendungspaket Star-Office frei verfügbar gemacht. Seit der Gründung erlebte Sun Microsystems aufgrund der innovativen Produkte und der Praxis der offenen Lizenzen einen kometenhaften Aufstieg, der dem Unternehmen bis heute die Marktführerschaft im Bereich Workstations sicherte. Aufgrund der von Anfang an verfolgten weltweiten Expansion hat Sun heute etwa 43 000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2001 einen Umsatz von über 18 Milliarden Dollar.
Universal-Lexikon. 2012.