Swinemụ̈nde,
polnisch Świnoujście [ɕfinɔ'ujɕtɕɛ], Stadtkreis in der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Stadt in der aufgelösten Woiwodschaft Szczecin [Stettin]), Polen, beiderseits der Swine vor ihrer Mündung in die Ostsee, auf den Inseln Usedom und Wollin (zwischen ihnen Fährverbindung), 43 500 Einwohner; Fischereimuseum; Vorhafen von Stettin, nach 1968 zum wichtigsten polnischen Umschlaghafen (Świnoport) für Massengüter (besonders Kohle) ausgebaut; Fischereihafen mit Fisch verarbeitender Industrie, Reparaturwerft; Fährhafen (Verbindungen mit Ystad, Schweden; Kopenhagen und Insel Bornholm, Dänemark; Travemünde und Sassnitz, Deutschland), außerdem See- und Solbad sowie Grenzübergang nach Deutschland (Seebad Ahlbeck). Östlich von Swinemünde liegt die Stadt und das Seebad Misdroy, das 1973-84 in Swinemünde eingemeindet war.
Swinemünde, als Schutzburg 1181 erstmals urkundlich belegt, als Hafen 1297 bezeugt, fiel 1648 an Schweden, das zugunsten der Peene die Swine versanden ließ. 1720 kam Swinemünde an Preußen, das durch die Wiederaufnahme der Swineschifffahrt und den Ausbau des Hafens die Wirtschaft Swinemündes förderte. Seit 1765 galt Swinemünde als Stadt. Der 1825 aufgenommene Seebadebetrieb zog 1890 die Errichtung des Stadtteils Swinemünde-Bad nach sich. Swinemünde kam 1945 unter polnische Verwaltung, die Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 anerkannt.
Universal-Lexikon. 2012.