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Bornholm
Born|họlm; -s:
zu Dänemark gehörende Insel in der Ostsee.

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Bornhọlm,
 
dänische Ostseeinsel, rd. 40 km vor der Südostküste Schwedens, bildet den Amtsbezirk Bornholm, 588 km2, 44 400 Einwohner. Bornholm ist geologisch ein im Tertiär schräg herausgehobener Block in der Randbruchzone Fennoskandias. Der Nordostteil besteht aus Graniten und Gneisen, die in einer zerklüfteten Steilküste (bis 90 m über dem Meeresspiegel) zur See abfallen; im Südwesten herrschen präkambrische Sandsteine, kambrische und silurische Schiefer sowie Ablagerungen von der Trias bis zur Kreide vor, die Küste wird dort v. a. von Dünen und weiten Sandstränden gebildet. Die hügelige Oberfläche des Inselinnern besteht aus eiszeitlicher Ablagerungen und erreicht ihre größte Höhe mit dem Rytterknægten (162 m über dem Meeresspiegel) im Forst Almindingen, dem drittgrößten Wald Dänemarks. Die Wirtschaft umfasst Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (Heringsräuchereien), Stein- und Keramikindustrie und v. a. Fremdenverkehr. Der Hauptort Rønne hat Flugverbindung mit Kopenhagen (Kastrup), Fährverbindungen (Autofähren) mit Kopenhagen, mit Ystad (Schweden), Sassnitz (Deutschland) und Swinemünde (Polen); weitere wichtige Hafen- und Badeorte sind Sandvig-Allinge, Gudhjem, Svaneke (besonders gut erhaltenes Stadtbild des 17. Jahrhunderts) und Neksø; nördlich von Bornholm liegen die Ertholmene (Erbseninseln) mit der Festungsinsel Christiansø (17. Jahrhundert). - Neben den gewaltigen Ruinen der Festung Hammershus (13. Jahrhundert) mit Ringmauer und Turm haben sich die mittelalterlichen Rundkirchen von Nylars (zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts, mit den ältesten erhaltenen Kalkmalereien der Insel), Olsker (um 1150), Østerlars (11. Jahrhundert) und die kleine Kirche von Nyker (1287) erhalten. Die Kirchen aus Feldsteinen sind mit Tonnengewölben um einen Mittelpfeiler errichtet. Die Kegeldächer sind späte Veränderungen der Bauten. Auf Bornholm stehen auch einige der größten Bautasteine Skandinaviens. - Bornholm, das mittelalterliche Burgundarholm (»das hohe Inselchen«), wurde im 11. Jahrhundert christianisiert und gehörte seit dem 12. Jahrhundert zum dänischen Erzbistum Lund. Seine romanischen Rundkirchen dienten im Kampf gegen wendische Seeräuber als Festungen. 1525 kam Bornholm für 50 Jahre als Lehen an Lübeck, 1658-60 war Bornholm schwedisch und blieb dann endgültig in dänischem Besitz. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs litt die von deutschen Truppen besetzte Insel schwer unter sowjetischen Luftangriffen. Vom 9. 5. 1945 bis 6. 3. 1946 war Bornholm von sowjetischen Truppen besetzt.
 
Literatur:
 
B. Gestalt, Gesch., Kultur, bearb. v. B. Rying (1981).
 

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Born|họlm; -s: zu Dänemark gehörende Insel in der Ostsee.

Universal-Lexikon. 2012.