Thibaut
[ti'bo], Anton Friedrich Justus, Jurist, * Hameln 4. 1. 1772, ✝ Heidelberg 28. 3. 1840; wurde 1798 Professor in Kiel, 1802 in Jena, 1806 in Heidelberg. Thibaut trat für die Schaffung eines einheitlichen deutschen bürgerlichen Gesetzbuches ein; gegen diesen Plan wandte sich F. C. von Savigny mit der Schrift »Vom Beruf unserer Zeit. ..« (1815) und führte so den langen Streit zwischen der »historischen« (Savigny) und der »rechtsphilosophischen« (Thibaut) Rechtsschule. Thibaut machte sich auch als Kenner der älteren Musik (G. P. da Palestrina) einen Namen.
Werke: Theorie der logischen Auslegung des römischen Rechts (1799); System des Pandektenrechts, 2 Bände (1803); Über die Notwendigkeit eines allgemeinen bürgerlichen Rechts für Deutschland (1814); Über Reinheit der Tonkunst (1825).
Ausgabe: Thibaut und Savigny. Ihre programmatischen Schriften, herausgegeben von H. Hattenauer (Neuausgabe 1973).
Universal-Lexikon. 2012.