Tirschenreuth,
1) Kreisstadt in Bayern, 500 bis 655 m über dem Meeresspiegel, an der Waldnaab, in der Naab-Wondreb-Senke zwischen Oberpfälzer Wald und Fichtelgebirge, 10 000 Einwohner; Oberpfälzer Fischereimuseum mit Großaquarien, Museum des Heimatkreises Plan-Weseritz; Walzen-, Tuchfabrik, Zinnverarbeitung, Hemdenfabrik, Porzellan- und Kachelherstellung.
Die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde Mitte des 17. Jahrhunderts über einem Vorgängerbau (13. Jahrhundert) errichtet (Turm von 1487 mit Barockhaube), 1722/23 die Wallfahrtskapelle zur Schmerzhaften Muttergottes angebaut. Vom Rathaus blieb nach einem Brand nur die Fassade von 1582/83 erhalten. Zum ehemaligen Fischhof (um 1680, heute Amtsgericht) führt eine zehnjochige Brücke aus Granitquadern (1748-50).
Tirschenreuth, 1134 erstmals urkundlich belegt, wurde 1364 Stadt.
2) Landkreis im Regierungsbezirk Oberpfalz, Bayern, 1 085 km2, 80 400 Einwohner; erstreckt sich vom südlichen Fichtelgebirge, zu dem der Steinwald (bis 946 m über dem Meeresspiegel) gehört, über die an Fischweihern reiche Naab-Wondreb-Senke bis in den Oberpfälzer Wald. Der äußerste Südwesten wird dem Oberpfälzer Hügelland zugerechnet. Wirtschaftsgrundlagen sind Porzellan-, Glas-, Textil- und Bekleidungsindustrie, die traditionelle Teichwirtschaft sowie die Landwirtschaft. Außer Tirschenreuth (Kreisstadt) liegen im Kreis die Städte Bärnau, Erbendorf, Kemnath, Mitterteich, Waldershof und Waldsassen. Im Besitz des Klosters Waldsassen befand sich das »Stiftland« im Osten des Kreises.
Universal-Lexikon. 2012.