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Himmelfahrt,

 

Religionsgeschichte: die Vorstellung eines Aufstiegs, oft auch einer langen Reise der Seele in den Himmel als Bild einer zeitlichen oder (nach dem Tod) ewigen Vereinigung mit den Seligen und dem Göttlichen; Bild eines ekstatischen Erlebnisses und Gegenstück zur Höllenfahrt. Als zeitliche Vereinigung können die Verzückung des Paulus (2. Korintherbrief 12, 2) und die Himmelfahrt des Propheten Mohammed angesehen werden. Die Seele der Toten bringt in der altindischen Religion der Feuergott Agni auf dem »Götterweg« zum Himmel. Nach den Vorstellungen u. a. der Spätantike durchläuft die Seele nach dem Tod bei ihrer Reise durch die Himmelssphären einen Läuterungsprozess, bis sie am überhimmlischen Ort Ruhe findet. Der Himmelfahrt liegt die Vorstellung zugrunde, das Individuum oder die Seele (auch der Geist), gedacht als ein gleichsam vom Körper abtrennbares »zweites Ich«, könne an einen entfernten Ort versetzt werden und ein besonderes Wissen erwerben. - Von der Himmelfahrt zu unterscheiden ist die Aufnahme (lateinisch assumptio) beziehungsweise Entrückung des ganzen Menschen (mit Leib und Seele) in den Himmel (z. B. Maria, Henoch, Elias).