Tortọsa,
Stadt in der Provinz Tarragona, Nordostspanien, Katalonien, 10 m über dem Meeresspiegel, am Unterlauf des Ebro vor dessen Delta, 30 200 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Landwirtschaftszentrum (Vermarktung von Wein, Reis, Zitrusfrüchten), Speiseölhandel (50 Ölmühlen), Metallverarbeitung, Textilindustrie; Fremdenverkehr.
Die Altstadt wurde im Spanischen Bürgergrieg zerstört, verschont blieb nur das Viertel um die Kathedrale (1347 auf Vorgängerbau, klassizistische Fassade aus dem 18. Jahrhundert, mit maurischem Turm und gotischen Kreuzgang); Bischofspalast (14. Jahrhundert); Handelsbörse (1369-73); prächtiger Renaissance-Innenhof mit dreistöckiger Galerie im Colegio de San Luis (1544).
Tortosa, ursprünglich das iberische Hibera, ein karthagischer Handelsstützpunkt, dann die römische Kolonie Dertosa (mit frühchristlichen Bischofssitz), stand 717-1148 als Turtusa unter arabischer Herrschaft.
Im Spanischen Bürgerkrieg tobte um Tortosa die Ebroschlacht (Juli-November 1938; 150 000 Tote).
Universal-Lexikon. 2012.