Trujillo,
1) [tru'xiʎo], Stadt in der Provinz Cáceres, Westspanien, Extremadura, 564 m über dem Meeresspiegel, auf einem Granithügel am Westfuß der Sierra de Guadalupe, 9 200 Einwohner; Agrarzentrum, Viehmarkt, Nahrungsmittelproduktion, Holzverarbeitung; Spielcasino; Fremdenverkehr; wichtiger Straßenknotenpunkt.
Die von turmbewehrter Mauer mit sieben Toren umschlossene, hoch gelegene Altstadt (La Villa) entspricht der ehemaligen arabischen Kernstadt (Medina; im 11. Jahrhundert befestigt), sie wird überragt von der mächtigen, aus Granitquadern erbauten Araberburg (Castillo); Eingangstor mit dreifachem Hufeisenbogen; zwei Zisternen. Das Stadtbild wird bestimmt von den Palästen der Konquistadoren, so v. a. an der arkadengesäumten Plaza Mayor mit einem geschlossenen Ensemble von Herrensitzen des 16. bis 18. Jahrhunderts sowie dem Reiterstandbild F. Pizarros (1927). In der gotischen Kirche Santa María (15. Jahrhundert) ein Flügelaltar von F. Gallego (um 1500).
Trujillo, eine keltiberische Gründung, hieß in römischer Zeit Turgalium, in westgotischer Zeit Torgiela, blühte unter den Arabern (712-1232) als Tạrdjala [-dʒ-], dann Truxillo [trux-] auf und wurde nach der christlichen Rückeroberung Sitz des Ritterordens von Trujillo. Die Stadt ist der Geburtsort von F. Pizarro u. a. bedeutender Konquistadoren (noch heute führt Trujillo deshalb den Ehrentitel »Wiege der Konquistadoren«).
2) [tru'xijo], Hauptstadt des Departaments La Libertad, Peru, inmitten bewässerter Anbaugebiete, 652 000 Einwohner; Erzbischofssitz; zwei Universitäten; Zucker-, Textilfabriken, Brauereien; nahebei der Ausfuhrhafen Salaverry.
Trujillo wurde 1535 von F. Pizarro gegründet und nach seinem Geburtsort in Spanien benannt.
3) [tru'xijo], Hauptstadt des Bundesstaates Trujillo, im Westen von Venezuela, in der Kordillere von Mérida, rd. 800 m über dem Meeresspiegel, 32 700 Einwohner; Bischofssitz; Handel mit Agrarprodukten des Umlands (Kaffee, Mais, Zuckerrohr u. a.).
Gegründet 1559.
4) [tru'xijo], Bundesstaat im westlichen Venezuela, 7 400 km2, (2000) 587 000 Einwohner; Anbau besonders von Zuckerrohr und Kaffee.
Universal-Lexikon. 2012.