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Trypanosomen
Trypanosomen
 
[zu griechisch trýpanon »Bohrer« und soma »Körper«], Singular Trypanosoma das, -s, Trypanosomatidae, Familie spindelförmiger Flagellaten, die in Menschen, Tieren, Pflanzen und Protozoen parasitieren und bei Wirbeltieren (einschließlich des Menschen) zum Teil gefährliche Krankheitserreger sind. Trypanosomen sind gekennzeichnet durch das Vorhandensein einer einzigen Geißel, die, an einem Basalkörper entspringend, nach vorn schwingt. Je nach Lage des Basalkörpers kann die Geißel über eine undulierende Membran mit der Zelloberfläche verbunden sein. Typ. Struktur in der Trypanosomenzelle ist der Kinetoplast.
 
Die wichtigsten Gattungen sind Leishmania als Erreger der Leishmaniasen und Trypanosoma, u. a. mit den Erregern von Schlafkrankheit, Chagas-Krankheit, Nagana, Beschälseuche.
 
Die meisten Arten treten in morphologische Varianten auf, die sich v. a. hinsichtlich der Lage von Kinetoplast und Geißelansatz unterscheiden, oft verbunden mit einem Wirtswechsel zwischen Wirbellosen (besonders Insekten) und Wirbeltieren: Leishmaniaarten treten im Magen von Phlebotomen (Sandmücken) als begeißelte Leptomonasform, im Wirbeltier dagegen als unbegeißelte intrazelluläre Leishmaniaform auf. Die im Wirbeltierblut lebende Trypanosomaform wandelt sich in Blut saugenden Insekten entweder in eine Crithidiaform oder in eine Leptomonasform um. - Trypanosomen können die Immunabwehr ihres Wirtes durch Veränderung ihrer Oberflächenantigene täuschen; die der Abwehr entkommenen Trypanosomen bilden dann neue Populationen aus, was als Grund für die in unregelmäßigen Abständen auftretenden Krankheitserscheinungen angesehen wird.

Universal-Lexikon. 2012.