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Tschuktschen
Tschụktschen,
 
Eigenbezeichnung Luorawetlan, paläosibirisches Volk auf der Tschuktschenhalbinsel im äußersten Nordostsibirien. Die Mehrheit der etwa 15 000 Tschuktschen lebt im Autonomen Kreis der Tschuktschen (11 900), Minderheiten im Autonomen Kreis der Korjaken (1 500), in Jakutien (1 300) und anderen Gebieten Sibiriens. An der Küste betreiben die Tschuktschen v. a. Jagd auf Meeressäuger, Pelztierzucht und Fischfang, in den Tundren des Landesinneren Rentierzucht. Die Tschuktschen sind weitgehend Anhänger ihrer traditionellen schamanistisch-animistischen Religion geblieben. Ihre Sprache ist mit dem Korjakischen und Itelmischen (Paläosibirier) nahe verwandt. Gegenseitige kulturelle und sprachliche Einflüsse ergaben sich durch enge Kontakte zu den Asiatischen Eskimo (Yuit). Kontakte zu den Russen (seit Mitte des 17. Jahrhunderts) führten trotz regen Handels (Pelze gegen Metallwaren) nie zu völliger Abhängigkeit. Nach der Oktoberrevolution wurde allerdings v. a. bei den Rentiertschuktschen die Sesshaftigkeit gegen starken Widerstand durchgesetzt.
 

Universal-Lexikon. 2012.