Verklärung Chrịsti,
Verklärung Jesu, Transfiguration, das von den Synoptikern (Markus 9, 2 ff., Matthäus 17, 1 ff., Lukas 9, 28 ff.) berichtete Ereignis, bei dem Petrus, Jakobus und Johannes auf einem Berg Jesus, begleitet von Mose und Elias, in »himmlischem Glanz« erblickten, während eine »Himmelsstimme« ihn zum Sohn Gottes erklärte. In der christlichen Tradition wurde der Ort der Offenbarung auf dem Berg Tabor lokalisiert. - Die Verklärung Christi ist ein häufiges Bildthema der byzantinischen Kunst. Die ältesten Darstellungen befinden sich auf einem Mosaik (um 545) von Sant'Apollinare in Classe in Ravenna: Moses und Elias knien zu Seiten eines Lichtkreises, drei Lämmer symbolisieren die Apostel, sowie im Katharinenkloster auf der Halbinsel Sinai: das Apsisbild (565/566) zeigt Christus in der Mandorla, von dem sieben Strahlen ausgehen, neben ihm stehen die Propheten, die Apostel sind gestürzt. Im hohen Mittelalter gelangte das Motiv in den Westen; im 14. Jahrhundert wurde durch Giotto (Fresken der Arenakapelle, Padua) und seine Schule Christus ohne Mandorla mit ausgebreiteten Armen schwebend dargestellt. Die Renaissance knüpfte hier an und fügte Heilige hinzu (Fra Angelico, Giovanni Bellini, Perugino, Paolo Veronese). Raffael verknüpft das Motiv mit der Heilung des besessenen Knaben, ebenso Rosso Fiorentino.
J. M. Nützel: Die Verklärungs-Erz. im Markusevangelium (1973).
Universal-Lexikon. 2012.