verteiltes System,
eine Organisationsform in der EDV, bei der Rechenkapazitäten und Anwendungen auf mehrere Rechner verteilt werden. Dabei wirken die Rechner so zusammen, dass man sie wie einen einzigen Computer benutzen kann. Das wohl bekannteste Beispiel für ein verteiltes System ist ein Netzwerk mit einer Client-Server-Architektur. Ein verteiltes System liegt auch dann vor, wenn über das Internet Berechnungen auf mehrere Computer aufgeteilt werden (Grid Computing).
Die einzelnen Hardware-Einheiten eines verteilten Systems bearbeiten Teilaufgaben selbstständig und können, wenn sie ausfallen sollten, von anderen Komponenten ersetzt werden. Die Rechner werden i. d. R. durch ein sog. verteiltes Betriebssystem integriert und - aus der Sicht des Benutzers - als Gesamtsystem verwaltet. Es existieren aber auch plattformunabhängige Systeme ohne zentrale Verwaltung, z. B. auf der Basis des Internetprotokolls IP. In einem verteilten System sind auch logische Einteilungen möglich, die von der physikalischen Verteilung der Hardware abweichen können.
Verteilte Systeme lassen sich modular erweitern, sind flexibel und bieten relativ hohe Ausfallsicherheit. Allerdings hängt ihre Leistung von der Übertragungskapazität und -sicherheit des Netzes ab. Zudem entstehen neue Probleme des Datenschutzes und der Datensicherheit, etwa bei der Abwehr unbefugter Zugriffe auf sensible Daten.
Universal-Lexikon. 2012.