Viersen
[f-],
1) Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen, 40 m über dem Meeresspiegel, im Niederrheinischen Tiefland, 77 500 Einwohner; Heimatmuseum, Narrenmuseum in Viersen-Dülken, Landesheilanstalt, orthopädische Kinderklinik; Nahrungs- und Genussmittelgroßbetrieb, Kunststoff- u. a. chemische Industrie, Textilverarbeitung, Elektrotechnik, Maschinenbau.
Pfarrkirche Sankt Remigius (v. a. 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts).
Die heutige Stadt Viersen entstand am 1. 1. 1970 durch den Zusammenschluss von Viersen (um 1100 erstmals genannt, 1856 Stadt) mit Süchteln (1116 erstmals genannt, 1826 Stadt) und Dülken (erste Nennung um 1210, 1364 Stadt) sowie Boisheim. Seit dem ausgehenden Mittelalter entwickelte sich eine bedeutende Leinenweberei, die erst Anfang des 20. Jahrhunderts zurückging.
2) Kreis im Regierungsbezirk Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, 563 km2, 299 200 Einwohner; liegt im Niederrheinischen Tiefland im Einzugsbereich der Städte Krefeld, Mönchengladbach und Düsseldorf und grenzt im Westen an das niederländische Verdichtungsgebiet um Venlo und Roermond. Die Maas-Schwalm-Nette-Platte mit den Krickenbecker Seen als Kerngebiet des Naturparks Schwalm-Nette wird nach Osten durch die Viersen-Süchtelner Höhe (85 m über dem Meeresspiegel), einem Horst aus tertiären Formsanden, begrenzt. Das Nierstal, ein saaleeiszeitliches Tal des Rheins, leitet zur Kempener Platte über, die den Ostteil des Kreises einnimmt. Rund 58 % der Fläche werden agrarisch und 18 % forstwirtschaftlich genutzt (Kartoffel-, Weizen-, Zuckerrüben- und Futterpflanzenanbau; Milchvieh- und Schweinehaltung). Im früher vorherrschenden industriell gewerblichen Bereich sind nur noch 45 % der Beschäftigten tätig (Zulieferindustrie für Kraftfahrzeugbau, Maschinenbau, Textil- und Bekleidungs-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Baugewerbe). Trotz der Nähe der Ballungsräume hat sich der Dienstleistungssektor stark entwickelt (53 %).
Universal-Lexikon. 2012.