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Vogeler
Vogeler
 
[f- ], Heinrich, Maler, Grafiker und Innenarchitekt, * Bremen 12. 12. 1872, ✝ Schoroschewskoje (Kasachstan) 14. 6. 1942; malte in Worpswede (ab 1894) Moorlandschaften von schwermütiger Stimmung. Zeugnisse des Jugendstils sind seine Entwürfe von Buchschmuck, Illustrationen, für das Kunstgewerbe (Spiegel, Leuchter, Bestecke) und v. a. die Inneneinrichtung der Güldenkammer im alten Bremer Rathaus (1905). 1908 gründete er mit seinem Bruder Franz in Worpswede die »Werkstätten für Möbelbau«. Durch das Erlebnis des Ersten Weltkrieges ernüchtert, wurde er 1918 zunehmend politisch aktiv. Reisen in die Sowjetunion prägten sein Schaffen, das sich nach einer expressionistischen Zwischenphase im Sinne proletarischer Kunst und der Kunst des sozialistischen Realismus entwickelte. Seit 1931 lebte Vogeler in Moskau, später zwangsweise in Kasachstan. Er war auch schriftstellerisch tätig.
 
Ausgaben: Das graphische Werk, herausgegeben von H.-H. Rief (1983); Werden. Erinnerungen, herausgegeben von J. Priewe u. a. (1989).
 
Literatur:
 
W. Hohmann: H. V. in der Sowjetunion, 1931-1942 (1987);
 I. Kleberger: Der eine u. der andre Traum. Die Lebensgesch. des H. V. (1991);
 
Worpswede, Moskau. Das Werk von H. V., bearb. v. B. Stenzig, Ausst.-Kat. (31991);
 
H. V. in Karelien 1925-1936. Aquarelle u. Zeichnungen, hg. v. C. Hoffmeister, Ausst.-Kat. Stadtmuseum Tübingen (1992);
 W. Hundt: Bei H. V. in Worpswede (21995);
 
H. V. u. der Jugendstil, hg. v. C. Baumann u. V. Loose, Ausst.-Kat. Worpswede (1997).

Universal-Lexikon. 2012.