Widukind,
1) Wịttekind, Führer der Sachsen gegen Karl I., dem Großen (778-785); westfälischer Edeling. Widukind floh 777, als sich die meisten Sachsen dem fränkischen König ergaben, zu den Dänen und entfachte 778 erneut den erbitterten Widerstand der Sachsen gegen Karl, dem er sich aber 785 endgültig unterwarf. Er wurde in der Pfalz Attigny (Département Ardennes) getauft. Historische Nachrichten über Widukind brechen danach ab. Er soll 807 gefallen und in der Pfarrkirche von Enger begraben sein, wo sein Kenotaph (12. Jahrhundert) steht. Dort gefundene Gebeine, die ein Rückgratleiden anzeigen, könnten von Widukind stammen. Mathilde die Heilige, die Gemahlin König Heinrichs I., stammt von Widukind ab.
2) Widukind von Corvey, Geschichtsschreiber, * um 925, ✝ Corvey nach 973; sächsischer Mönch, schrieb (lateinisch) eine Geschichte der Sachsen in drei Büchern, die trotz zahlreicher ottonischer Legitimationslegenden als eine bedeutende Quelle für die Zeit Heinrichs I. und Ottos I., des Großen, (10. Jahrhundert) gilt.
Universal-Lexikon. 2012.