Akademik

brechen
(Rekord) schlagen; überbieten; toppen (umgangssprachlich); übertreffen; hochwürgen; über die Zunge scheißen (derb); erbrechen; speiben (österr.); reihern (umgangssprachlich); Mageninhalt oral entleeren; speien; (sich) übergeben; kotzen (derb); rückwärts essen (umgangssprachlich); vomieren; (Vertrag) nicht einhalten; verletzen; platzen; bersten; entnerven; zermürben; ermüden; entkräften; kleinkriegen (umgangssprachlich); enervieren; rauschen; branden; tosend aufprallen; überwältigen; überwinden

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bre|chen ['brɛçn̩], bricht, brach, gebrochen:
1. <itr.; ist durch Druck, Anwendung von Gewalt in Stücke gehen:
das Eis auf dem See brach; der Tisch ist unter der Last der Bücher gebrochen.
Syn.: aufplatzen, bersten (geh.), durchbrechen, entzweigehen, in die Brüche gehen, krachen (ugs.), reißen, zerbrechen, zu Bruch gehen.
2. <tr.; hat
a) durch Druck, Gewalt in Teile zerlegen, in Stücke teilen, von etwas abtrennen:
sie hat einen Zweig vom Baum gebrochen; einen Stock [in Stücke] brechen.
Syn.: 1 durchbrechen, knicken, zerschlagen, zerstören.
b) sich bei einem Sturz, durch Hinfallen o. Ä. den Knochen eines Körperteils so beschädigen, dass er durchbricht:
sich den Arm, den Knöchel brechen; ein gebrochener Fuß.
3. <tr.; hat nicht mehr einhalten; sich nicht an eine Verpflichtung halten:
er hat den Vertrag, die Ehe, den Eid gebrochen.
4. <tr.; hat etwas, was sich als Barriere darstellt, überwinden:
jmds. Widerstand, eine Blockade, einen Rekord brechen; sie hat ihr Schweigen gebrochen (beendet).
5. <itr.; ist plötzlich aus etwas hervorkommen:
eine Quelle bricht aus dem Felsen; die Sonne ist durch die Wolken gebrochen.
6. <+ sich> auf etwas auftreffen und dadurch die ursprüngliche Richtung ändern:
das Licht hat sich im Wasser gebrochen; der Schall bricht sich am Gewölbe.
7. <itr.; hat die bisherige Verbindung, Beziehung o. Ä. aufgeben, abbrechen:
mit der Partei, mit einer Gewohnheit brechen; sie hat mit ihm endgültig gebrochen.
Syn.: Schluss machen.
8.
a) <itr.; hat erbrechen:
er hat nach dem Essen gebrochen.
Syn.: die Fische füttern (scherzh.), sich übergeben.
b) <tr.; hat durch Erbrechen von sich geben:
das ganze Essen brechen; sie musste Blut, Galle brechen.
Syn.: erbrechen, wieder von sich geben.

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brẹ|chen 〈V. 116
I 〈V. tr.; hat
1. durch Druck in Stücke teilen, entzweibrechen, knicken (Stock, Zweig)
2. im Steinbruch gewinnen, abschlagen (Marmor)
3. von der Richtung abweichen lassen, zurückwerfen (Lichtstrahlen, Wellen)
4. 〈fig.〉 nicht halten (Ehe, Eid, Gelübde, Vertrag, Wort)
5. 〈fig.〉 übertreten (Gesetz)
6. 〈fig.〉 bezwingen, überwinden (Widerstand)
7. 〈poet.〉 pflücken (Blumen, Früchte)
● den Acker \brechen pflügen, umpflügen; die Blockade \brechen durchstoßen, überwinden; das Brot \brechen feierlich teilen; die Ehe \brechen Ehebruch begehen; das Fasten \brechen das Fastengebot nicht einhalten; 〈Med.〉 das verordnete F. beenden; Flachs \brechen bearbeiten, Holzteilchen davon lösen; das brach ihm das Genick 〈fig.〉 daran ging er zugrunde; die Gewalt des Stromes \brechen sich ihr entgegensetzen, sie aufhalten; Körner \brechen schroten; Bundesrecht bricht Landesrecht Bundesrecht geht vor Landesrecht; eine Lanze für jmdn. \brechen sich für jmdn. einsetzen; Nüsse \brechen knacken; Papier \brechen falten, knicken; falzen; einen Rekord \brechen überbieten; er brach eine Rose für sie 〈poet.〉 er pflückte sie ab; das Schweigen \brechen es beenden, wieder reden; den Streik \brechen sich nicht an ihn halten, trotzdem arbeiten; die Treue \brechen untreu werden; jmds. Trotz, Widerstand, Zorn \brechen 〈fig.〉 überwinden; der Felsen bricht die Wellen ● gebrochene Akkorde auf dem Klavier spielen kurz hintereinander angeschlagene Akkorde; der gebrochene Arm muss geschient werden; gebrochene Farben durch Beimischung anderer Farben unbestimmt gewordene F.; eine gebrochene Linie Linie, die plötzlich ihre Richtung ändert; ein gebrochener Mensch 〈fig.〉 ein in seiner körperl., geistigen od. seelischen Existenz vernichteter Mensch; gebrochene Zahl 〈Math.〉 Bruch(zahl); eine Sprache gebrochen sprechen unvollkommen, fehlerhaft; ihr Tod hat ihn seelisch gebrochen 〈fig.〉 im Innersten getroffen; er war völlig gebrochen innerlich zutiefst verletzt
II 〈V. intr.; ist
1. unter Druck in Stücke gehen, brüchig, fadenscheinig werden, zerfallen, entzweigehen
2. im Tode starr werden (Auge)
3. aussetzen (Stimme)
4. 〈schweiz.〉 gerinnen (Milch)
5. trübe werden (Wein)
● ich muss \brechen 〈umg.〉 ● ihre Augen sind gebrochen sie ist tot; fast brach ihr das Herz 〈fig.〉 sie starb fast vor Kummer; ihm brach die Stimme sie versagte, er konnte nicht weitersprechenaus etwas \brechen plötzlich hervorkommen; das Wild bricht aus dem Gebüsch; durch die Reihen des Gegners \brechen eindringen, sich durchschlagen; die Sonne bricht durch die Wolken kommt aus den Wolken hervor; mit jmdm. \brechen sich entzweien; sich von ihm lossagen; mit einer lieben Gewohnheit \brechen sich etwas abgewöhnen; der Raum war zum Brechen voll überfüllt; ich fand diese ordinäre Darbietung zum Brechen 〈umg.〉 abscheulich ● der Versammlungsraum war \brechend voll überfüllt
III 〈V. intr.; hat; umg.〉 den Magen durch den Mund entleeren, sich erbrechen
IV 〈V. refl.; hat
1. sich \brechen
1.1 von der Richtung abweichen, abprallen, zurückgeworfen werden (Lichtstrahlen)
1.2 sich überstürzen, überschlagen (Wellen)
2. sich etwas \brechen sich durch einen Sturz o. Ä. einen Knochen verletzen
● die Wellen \brechen sich am Felsen, am Strand; er hat sich den Arm, das Bein gebrochen
[<ahd. brehhan, engl. break, got. brikan <germ. *brek- <idg. *bhreg-; verwandt mit Brache, Brocken, Bruch, Bresche]

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brẹ|chen <st. V.> [mhd. brechen, ahd. brehhan]:
1. <hat> etw. Hartes, Sprödes durch starken Druck, durch Anwendung von Gewalt in [zwei] Stücke teilen, durchtrennen:
einen Stock in Stücke b.;
den Flachs b. (mit der Breche zerkleinern);
das Brot b.;
Marmor, Schiefer b. (abbauen);
sich <Dativ> den Arm, den Knöchel b.;
sich [beim Sturz] das Genick b. (durch einen Genickbruch tödlich verunglücken);
nichts/nicht viel zu b. und zu beißen haben (beißen 1 c).
2. <ist> (von etw. Hartem, Sprödem) durch Druck, durch Anwendung von Gewalt in [zwei] Stücke zerfallen, durchbrechen:
die Äste brachen unter der Schneelast;
das Leder beginnt zu b. (wird rissig);
die Feder ist gebrochen;
zum Brechen/brechend voll sein (überfüllt sein).
3. <hat>
a) <b. + sich> auf etw. auftreffen u. in eine andere Richtung abgelenkt od. zurückgetrieben werden:
die Brandung bricht sich an den Felsen;
der Schall bricht sich am Gewölbe;
b) abprallen lassen, ablenken:
die Pfeiler brechen die Wellen.
4.
a) <hat> etw., was sich als Barriere darstellt, durchbrechen, überwinden:
jmds. Trotz b.;
er hat sein Schweigen gebrochen (beendet);
eine Blockade b.;
einen Rekord b. (einen neuen Rekord aufstellen);
b) <ist> durchbrochen, überwunden werden:
nach diesen Worten brach endlich ihr Widerstand.
5. <hat> die bisherige Verbindung, Beziehung aufgeben, abbrechen:
mit einer Gewohnheit b.;
mit der Vergangenheit b. (einen Neubeginn versuchen).
6. <hat> nicht mehr einhalten:
einen Vertrag, einen Eid b.;
die Ehe b. (Ehebruch begehen).
7. <ist> (meist geh.) plötzlich aus etw. hervorkommen, hervorbrechen:
die Sonne bricht durch die Wolken;
die Reiter brachen aus dem Hinterhalt.
8. <hat>
a) (ugs.) erbrechen, sich übergeben:
nach dem Essen musste er heftig b.;
b) durch Erbrechen von sich geben:
Blut b.

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Brechen,
 
1) Medizin: das Erbrechen.
 
 2) Textiltechnik: die Freilegung der Fasern aus Pflanzenstängeln durch Zerbrechen in einer Handbreche (zwischen gegeneinander geführten Holzmessern) oder Maschinenbreche (zwischen Riffelwalzenpaaren); nach dem Rösten und Trocknen der Stängel durchzuführender Arbeitsgang.

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brẹ|chen <st. V.> [mhd. brechen, ahd. brehhan]: 1. etw. Hartes, Sprödes durch starken Druck, durch Anwendung von Gewalt in [zwei] Stücke teilen, durchtrennen <hat>: einen Stock in Stücke b.; den Flachs b. (mit der Breche zerkleinern); Blumen b. (geh.; pflücken); das Brot b.; Marmor, Schiefer b. (abbauen); sich <Dativ> den Arm, den Knöchel b.; sich [beim Sturz] das Genick b. (durch einen Genickbruch tödlich verunglücken); *nichts/ nicht viel zu b. und zu beißen haben (↑beißen 1 c). 2. (von etw. Hartem, Sprödem) durch Druck, durch Anwendung von Gewalt in [zwei] Stücke zerfallen, durchbrechen <ist>: die Äste brachen unter der Schneelast; das Brett bricht (hält der Belastung nicht stand); das Leder, der Stoff beginnt zu b. (wird rissig); die Achse, die Feder ist gebrochen; Ü die Ehe bricht, die beiden gehen schnell auseinander (Strauß, Niemand 54); *zum Brechen/brechend voll sein (überfüllt sein [sodass ein Einbrechen des Bodens zu befürchten ist]). 3. <hat> a) <b. + sich> auf etw. auftreffen u. in eine andere Richtung abgelenkt od. zurückgetrieben werden: die Brandung bricht sich an den Felsen; Als die Sonne gleich darauf hinter der Kammlinie im Westen verschwindet, brechen ihre Strahlen sich rot und glimmend in den Fensterscheiben (Fest, Im Gegenlicht 308); der Schall bricht sich am Gewölbe; Ü Wie die zweite Vorüberlegung zeigt, bricht sich die Aufklärung am Widerstand entgegengesetzter Mächte (Sloterdijk, Kritik 160); b) abprallen lassen, ablenken: die Brückenpfeiler, die Felsen brechen die Wellen; Linsen ..., die das Licht brechen (Haber, Welten 83). 4. a) etw., was sich als Barriere darstellt, durchbrechen, überwinden <hat>: jmds. Widerstand, Trotz b.; dass sie dies als Rückenstärkung benutzen, um die Gegnerschaft gegen die Kernkraftwerke zu b. (Gruhl, Planet 203); ihr gekonntes Abwehrspiel bricht meistens den Angriffselan ihrer Gegnerinnen frühzeitig (Jeversches Wochenblatt 30. 11. 84, 34); er hat sein Schweigen gebrochen (sein Schweigen beendet); eine Blockade b.; einen Rekord b. (einen neuen Rekord aufstellen); Bundesrecht/(hist.:) Reichsrecht bricht (steht höher als) Landesrecht; b) durchbrochen, überwunden werden <ist>: nach diesen Worten brach endlich ihr Widerstand; Der Elan der Platzherren brach erst mit dem 0 : 2 (Basler Zeitung 9. 10. 85, 37). 5. die bisherige Verbindung, Beziehung aufgeben, abbrechen <hat>: mit einer Tradition, einer Gewohnheit b.; er hat endgültig mit der Kirche, mit der Partei gebrochen; mit der Vergangenheit b. (einen Neubeginn versuchen); So sehr hat sie mit allem Früheren gebrochen, dass sie nicht mehr weiß, was anfangen (Frischmuth, Herrin 52). 6. nicht mehr einhalten <hat>: einen Vertrag, einen Waffenstillstand, einen Eid, sein [Ehren]wort, sein Versprechen b.; Ich habe dein Gebot gebrochen und habe deinen Bruder angerufen (Danella, Hotel 475); Also haben Sie unseren Pakt gebrochen (Strauß, Niemand 170); die Ehe b. (den Ehepartner betrügen, ihm nicht treu sein); den Frieden b. (Streit, Krieg anfangen). 7. (meist geh.) plötzlich aus etw. hervorkommen, hervorbrechen <ist>: die Sonne bricht durch die Wolken; eine Quelle bricht aus dem Felsen; Der Angstschweiß bricht ihm aus allen Poren (H. Weber, Einzug 235); die Reiter brachen aus dem Hinterhalt; Leo brach schon durch die knisternden Büsche (Sommer, Und keiner 110); (geh.:) Tränen brachen ihr aus den Augen. 8. <hat> a) (ugs.) erbrechen, sich übergeben: nach dem Essen musste er mehrmals, heftig b.; b) durch Erbrechen von sich geben: das ganze Essen, Blut, Galle, Schleim b. 9. (Jägerspr.) (vom Schwarzwild) den Boden aufwühlen, um Nahrung zu suchen <hat>: auf Mast b.

Universal-Lexikon. 2012.