Wildbeuter,
menschliche Gemeinschaften, die ihre Umwelt als Jäger und Sammler nutzen, also weder Feldbau noch Viehhaltung betreiben. Wo diese menschheitsgeschichtlich älteste Wirtschaftsform heute noch vorkommt, ist sie eher als Nischenökonomie zu verstehen: Dort, wo die Natur keinen Anbau gestattet, vervollkommneten die Wildbeuter ältere Subsistenzweisen, indem sie sie dem jeweiligen ökologischen Milieu anpassten. Dies trifft sowohl auf Gebiete zu, die eine agrarische Nutzung nicht erlauben (z. B. Permafrostböden der Arktis, Sandböden der von den Buschmännern bewohnten Kalahari), als auch auf Gegenden, wo die Naturprodukte so reichlich vorhanden sind (u. a. die amerikanische Nordwestküste), dass sich die Mühe des Feldbaus nicht lohnt.
R. Schott: Lebensweise, Wirtschaft u. Gesellschaft einfacher W., in: Hb. der Urgesch., hg. v. K. J. Narr, Bd. 1 (Bern 1966);
G. C. Weniger: W. u. ihre Umwelt. Ein Beitr. zum Magdalénien Südwest-Dtl.s aus ökolog. u. ethno-archäolog. Sicht (1982);
P. K. Bretschneider: Arbeitsteilung u. Patrilokalität in W.-Gesellschaften (1985);
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Wịld|beu|ter, der <meist Pl.> (Prähist., Völkerk.): Mensch, der sich nur von wild lebenden Tieren u. wild wachsenden Pflanzen ernährt; Jäger u. Sammler.
Universal-Lexikon. 2012.