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Wirnt von Grafenberg
Wirnt von Grafenberg,
 
mittelhochdeutscher Dichter des 13. Jahrhunderts; aus oberfränkischem Rittergeschlecht (Gräfenberg bei Nürnberg); schrieb vermutlich zwischen 1210 und 1235 aufgrund einer oder wohl eher mehrerer altfranzösischer Quellen sowie in Anlehnung an Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach den Artusroman »Wigalois« (etwa 12 000 Verse). Der geradlinige Abenteuerweg des Helden zur Herrschaft wird mit Gottes Hilfe gegen dämonischen Widersacher bewältigt. Bedeutend ist die gezielte kritische Kontrastierung realer und idealer adeliger Lebenswelt. Große Resonanz fand das Werk besonders im späten Mittelalter (1472 in Prosa und danach ins Dänische und Isländische übertragen, 1493 erstmals als Volksbuch gedruckt, Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Versfassung ins Jiddische übersetzt).
 
Ausgabe: Wigalois, der Ritter mit dem Rade, herausgegeben von J. M. North Kapteyn (1926).
 
Literatur:
 
N. Thomas: A German view of Camelot. W. v. G.s Wigalois and Arthurian tradition (Bern 1987).

Universal-Lexikon. 2012.