Zentral|alpen,
mittlerer Teil der Ostalpen zwischen den Nördlichen Kalkalpen und den Südlichen Kalkalpen. Die Haupteinheiten der kristallinen Zentralzone (v. a. aus Granit und Gneis aufgebaut) sind von Westen nach O: Rätische Alpen und Silvrettagruppe, Verwallgruppe, Ortlergruppe, Ötztaler Alpen und Stubaier Alpen; östlich der tiefen Einsattelung des Brenners erstrecken sich die Zillertaler Alpen, die Hohen Tauern und das Defereggengebirge. Mit deutlichem Höhenabfall folgen die Niederen Tauern, die Saualpe und das Steirische Randgebirge. An die Zentralzone schließt sich im Norden und Süden eine paläozoische Schiefer- und Grauwackenzone an: im Norden Kitzbüheler und Eisenerzer Alpen, im Süden Sarntaler und Gurktaler Alpen. Dem Bau nach setzen sich die Zentralalpen über den Wechsel und die Bucklige Welt im Leithagebirge, der Scheide zwischen dem Wiener Becken und dem Kleinen Ungarischen Tiefland, nach Nordosten fort. Die Zentralalpen sind die am stärksten vergletscherten Teile der Ostalpen, obwohl sie wegen ihrer Binnenlage eine höhere orographische Schneegrenze (2 900-3 200 m über dem Meeresspiegel) aufweisen als die Randketten. Die Zentralalpen sind heute dank guter Verkehrsverbindungen (in West-Ostrichtung Inntal und Mur-Mürz-Furche, in Nord-Südrichtung Reschenpass, Brenner, Großglockner-Hochalpenstraße und Tauernautobahn) ein ganzjährig bevorzugtes Fremdenverkehrsziel, wodurch die Abwanderung der Bevölkerung aufgehalten werden konnte.
Universal-Lexikon. 2012.