Zutphen
['zytfə], Stadt in der Provinz Gelderland, Niederlande, an der IJssel und am Twentekanal, 31 800 Einwohner; Städtisches Museum, Museum Henriette Polak; Bekleidungs-, chemisch-pharmazeutische, Sitzmöbel-, Maschinen- und Metallwarenindustrie, Herstellung von Verpackungsfolien und Transportanlagen.
Am Groenmarkt alte Giebelhäuser sowie das Rathaus (15.-19. Jahrhundert). Die Grote Kerk oder Sint-Walburgskerk (v. a. 13.-15. Jahrhundert) ist ein gotischer Backsteinbau mit Westturm (mit Tuffstein verkleidet), Marienportal; zur Ausstattung gehört ein kupfernes Taufbecken (1527); in der 1561-63 angebauten spätgotischen »Librije« (Bibliothek) originale Ausstattung, wertvolle Handschriften und Inkunabeln. Gotische Broederenkerk (14. Jahrhundert) mit Gebäuden des ehemaligen Dominikanerklosters (15. Jahrhundert, heute Städtisches Museum); Teile der Stadtmauer erhalten, v. a. Drogenapstor (1444-46).
Das aus einem Grafenhof entstandene Zutphen wurde in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Es war Mittelpunkt einer Grafschaft, die im 12. Jahrhundert durch Erbschaft an die Grafen von Geldern kam. Um 1226 erhielt Zutphen Stadtrecht; danach entwickelte es sich zu einer blühenden Handelsstadt (Mitglied der Hanse). Während des Achtzigjährigen Krieges wurde Zutphen 1572 von den Spaniern erobert und von diesen (mit Unterbrechung 1579-83) bis 1591 gehalten; 1672-73 sowie 1795 war es von französischen Truppen besetzt.
Universal-Lexikon. 2012.