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Fa|na|tis|mus [fana'tɪsmʊs], der; -, Fanatismen [fana'tɪsmən]:unduldsamer, leidenschaftlicher Einsatz für etwas; fanatisches Auftreten:
sich von dem blinden Fanatismus nicht anstecken lassen; ideologische und religiöse Fanatismen bedrohen die Demokratie.
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Fa|na|tịs|mus 〈m.; -; unz.〉 blind-übertriebener u. unduldsamer Eifer (für eine Überzeugung)
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Fa|na|tịs|mus, der; -, …men [frz. fanatisme]:
1. <o. Pl.> rigoroses, unduldsames Eintreten für eine Sache od. Idee als Ziel, das kompromisslos durchzusetzen versucht wird:
sein [blinder] F. schadet nur.
2. fanatische Idee, Handlungsweise, Äußerung.
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I Fanatismus,
das unbelehrbare, aggressive Verfolgen eines Zieles, das ohne differenzierten Bezug auf die Gesamtwirklichkeit zum absoluten Wert erhoben wird, entweder als persönlicher Fanatismus im Kämpfen für das eigene vermeintliche Recht oder als fanatisches Eintreten für eine Idee. Der Fanatismus schaltet Selbstkritik und äußere Einwände aus und ist fremden Anschauungen gegenüber blind und/oder intolerant. Er kann sich zu Massenbewegungen ausweiten (Hexenprozesse, Inquisition, politische Massenpsychosen, Rassenwahn). Fanatismus darf nicht mit dem Phänomen des (verabsolutierenden) religiösen Glaubens gleichgesetzt werden, tritt aber häufig als gesellschaftliche Begleiterscheinung von Glaubensbewegungen auf.
Fanatịsmus
der, -, das unbelehrbare, aggressive Verfolgen eines Zieles, das ohne differenzierten Bezug auf die Gesamtwirklichkeit zum absoluten Wert erhoben wird, entweder als persönlichen Fanatismus im Kämpfen für das eigene vermeintliche Recht oder als fanatisches Eintreten für eine Idee. Der Fanatismus schaltet Selbstkritik und äußere Einwände aus und ist fremden Anschauungen gegenüber blind und/oder intolerant. Er kann sich zu Massenbewegungen ausweiten (Hexenprozesse, Inquisition, politische Massenpsychosen, Rassenwahn). Fanatismus darf nicht mit dem Phänomen des (verabsolutierenden) religiösen Glaubens gleichgesetzt werden (Toleranz), tritt aber häufig als gesellschaftliche Begleiterscheinung von Glaubensbewegungen auf. Deshalb findet sich seit der Aufklärung eine psychologische und ideologische Kritik des Fanatismus (P. Bayle, Voltaire). Nach der Französischen Revolution kam die Kritik des terroristischen Fanatismus hinzu (I. Kant, G. W. F. Hegel, J. Burckhardt, F. Nietzsche). Nach Simone de Beauvoir wird durch den Fanatismus der Mensch ein Mittel zum Zweck. Totalitäre Weltanschauungen halten den Fanatismus z. T. für einen positiven Wert.
F. Schalk: Über fanatique u. fanatisme, in: F. Schalk: Exempla roman. Wortgesch. (1966);
P. Lersch: Aufbau der Person (111970);
R. Spaemann: Fanatisch, F., in: Histor. Wb. der Philosophie, hg. v. J. Ritter, Bd. 2 (Neuausg. Basel 1972);
G. Hole: F. Der Drang zum Extrem u. seine psycholog. Wurzeln (1995).
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Fa|na|tịs|mus, der; - [frz. fanatisme]: fanatisches Auftreten; fanatischer Einsatz für etw.: sein [blinder] F. schadet nur; Die Altstadt wurde im Mai 1945 durch faschistischen F. den Flammen des Krieges geopfert (Berger, Augenblick 58).
Universal-Lexikon. 2012.