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rü|cken ['rʏkn̩]:1. <tr.; hat ruckweise, oft mühsam über eine kurze Strecke schieben oder ziehen:
er rückte den Schrank von der Wand, in die Ecke.
2. <itr.; ist sich [im Sitzen] etwas zur Seite bewegen [um jmdm. Platz zu machen]:
[ein Stück] zur Seite, [näher] an den Tisch rücken; kannst du noch ein bisschen rücken?
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rụ|cken 〈V. intr.; hat〉
1. sich mit einem Ruck bewegen, sich plötzlich abstoßen
● der Zug ruckte und blieb wieder stehen
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rụ|cken <sw. V.; hat:
a) sich mit Rucken bewegen:
die Maschine ruckte und blieb stehen;
b) etw. mit einem Ruck, mit Rucken bewegen.
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I Rücken
[althochdeutsch rucki, (h)rukki, eigentlich »der Gekrümmte«],
1) Anatomie: die dem Bauch gegenüberliegende Seite (Dorsalseite) des tierischen und menschlichen Körpers. Bei den Säugetieren gilt als Rücken die obere (beim Menschen die hintere), von Nacken und Becken begrenzte Rumpfwand.
Beim Menschen erstreckt sich der Rücken vom Dornfortsatz des siebten Halswirbels und den beiden Schulterblattregionen (einschließlich der hinteren Teile des Schultergelenks) bis zu den Konturen des Steißbeins und den beiden Darmbeinkämmen. Er ist durch das Vorhandensein großer, flächiger Rückenmuskeln ausgezeichnet: V. a. sind es der (paarige) Kapuzenmuskel und der (paarige) breite Rückenmuskel (Musculus latissimus dorsi), der von den unteren Brust- und den Lendenwirbeln sowie dem Darmbeinkamm zur Vorderseite des Oberarmknochens verläuft; er zieht den Arm an den Rumpf und nach rückwärts und dreht ihn nach innen; beim Hangeln trägt er das Becken und damit den ganzen Rumpf. - Die Achse des Rückens bildet die Wirbelsäule, über deren Dornfortsätzen die mediane Rückenfurche verläuft, die unten von der flachen Kreuzbeinregion abgelöst wird. In ihr liegt das Sakraldreieck (Trigonum sacrale), mit der Spitze in der Gesäßfurche und mit der Basis zwischen den beiden hinteren oberen Darmbeinstacheln, über denen die Haut grübchenartig eingezogen ist. Bei der Frau ist die Haut auch über dem Dornfortsatz des fünften (letzten) Lendenwirbels eingedellt, sodass sich bei ihr das Sakraldreieck nach oben zur Lendenraute (Michaelis-Raute) erweitert, deren Symmetrie Rückschlüsse auf die Beckenstellung und die Form der Lendenwirbelsäule zulässt.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Wirbelsäule und Rückenmuskulatur
2) Geomorphologie: Erhebung mit deutlicher Längserstreckung und breiten Kammformen; sanftere Aufwölbungen werden als Schwellen bezeichnet. Den Rücken des Festlands stehen die des Meeresbodens gegenüber. Zu unterscheiden sind die marginalen ozeanischen Rücken, untermeerische Kettengebirge in den Randbereichen der Ozeane, die zum Teil eine Fortsetzung der festländischen Kettengebirgsgürtel darstellen, von den medianen ozeanischen Rücken, die den durch die Ozeane ziehenden Mittelozeanischen Rücken bilden.
Rücken,
Forstwirtschaft: der Kurztransport von Rundholz vom Hiebsort bis zu einem Holzabfuhrweg oder Zwischenlagerplatz.
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Rụ̈|cken, der; -s, - [mhd. rück(e), ruck(e), ahd. rucki, (h)rukki, eigtl. = der Gekrümmte; Krümmung]: 1. hintere Seite des Rumpfes beim Menschen zwischen Nacken u. Lenden; obere Seite des Rumpfes bei [Wirbel]tieren: ein breiter, schmaler, gebeugter, krummer R.; mir tut der R. weh; einen runden R. machen; den R. gerade halten; jmdm. den R. einreiben, massieren; sie drehte, wandte ihm demonstrativ den R. zu; auf dem R. liegen, schwimmen; auf den R. fallen; sie banden ihm die Hände auf den R.; jmdm. auf den R. klopfen; auf dem R. eines Pferdes sitzen; R. an/gegen R. stehen; hinter jmds. R. Schutz suchen; ich sitze lieber mit dem R. gegen die/an der/zur Wand; sie streichelte dem Hund über den R.; den Rucksack vom R. nehmen; solche Reden sind wie ein Dolch in den R. der Partei (damit schadet man der Partei auf heimtückische Weise); die Sonne im R. (hinter sich) haben; Ü er bemerkte nicht, was in seinem R. (hinter ihm, ohne sein Wissen) vor sich ging; sie versucht, mit dem R. an die Wand zu kommen (eine günstigere Position einzunehmen); *der verlängerte R. (scherzh. verhüll.; das Gesäß); einen breiten R. haben (Buckel 1); jmdm./jmdn. juckt der R. (salopp; ↑Fell 1 a); jmdm. den R. stärken/steifen (jmdm. Mut machen, ihn moralisch unterstützen); einen krummen R. machen (Buckel 1); den R. vor jmdm. beugen (geh.; jmdm. gegenüber unterwürfig sein); jmdm., einer Sache den R. wenden/kehren (nichts mehr mit jmdm., einer Sache zu tun haben wollen); den R. wenden/kehren (geh.; weggehen): kaum wendet man den R., da wird schon über einen gelästert; den R. frei haben (ungehindert handeln können); sich <Dativ> den R. freihalten (sich in einer bestimmten Sache absichern); jmdm. den R. decken/freihalten (jmdn. in einer bestimmten Sache absichern); fast/beinahe auf den R. fallen (ugs.; sehr erstaunt, entsetzt o. Ä. über etw. sein); etw. auf dem R. haben (Buckel 1); auf jmds. R. geht viel (ugs.; jmd. kann viel aushalten, viel Kritik vertragen o. Ä.); hinter jmds. R. (ohne dass der Betroffene davon Kenntnis hat, darüber unterrichtet ist); jmdn., etw. im R. haben (ugs.; durch jmdn., etw. abgesichert sein); jmdm. in den R. fallen (als bisheriger Verbündeter, Freund o. Ä. völlig überraschend gegen jmdn. Stellung nehmen); mit dem R. an der/zur Wand (in einer äußerst schwierigen Situation, in einer Lage, in der man sich energisch wehren, verteidigen muss): mit dem R. an der/zur Wand stehen, kämpfen; der hat keine Chance. Der sieht sich ganz schnell mit dem R. an der Wand (Hörzu 8, 1976, 24); jmdm. läuft es [heiß u. kalt] über den R./den R. herunter (ugs.; jmd. erschaudert vor Entsetzen, hat furchtbare Angst). 2. länglicher od. flächiger oberer od. hinterer Teil von etw.: der R. eines Buches, Messers, Sessels; der R. der Nase, des Fußes; Am geeignetsten zum Ansteigen ist der ... begrünte R. der Ufermoränen (Eidenschink, Eis 33); auf dem R. eines Berges entlangwandern; das Haus steht mit dem R. (der Rückseite) zum Garten. 3. <o. Pl.> Rückenstück eines Schlachttiers. 4. <o. Art. u. Pl., nur in Verbindung mit Maßangaben> (Sport) Rückenschwimmen: der Sieger über 100 m R. 5. (Geogr.) lang gestreckter, abgerundeter Höhenzug.
Universal-Lexikon. 2012.