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Fluor
F (Symbol)

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Flu|or
I 〈n.; -s; unz.; chem. 〉 nur in Verbindungen vorkommendes, zu den Halogenen gehörendes, gasförmiges Element von grünlich gelber Farbe u. stechendem Geruch, Ordnungszahl 9
II 〈m.; -s; unz.; Med.〉 = Ausfluss (2)
[lat., „das Fließen“; zu fluere „fließen“]

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Flu|or [zu Flussspat ( Fluorit lat. fluere = fließen)], das; -s; Symbol: F; Kennbuchstabe: (in Kurzzeichen von Polymeren:) F: chem. Element aus Gruppe 17 des PSE ( Halogene), Protonenzahl 9, AG 18,9984032; schwach gelbliches, giftiges, stechend u. erstickend riechendes Gas, Dichte 1,696 g/L, Smp. - 219 °C, Sdp. - 188 °C. Das als Gas immer zweiatomig auftretende F. ist äußerst reaktionsfähig; in seinen Verb. tritt es nur in der Oxidationsstufe ‒1 auf. Fluor dient zur Herst. von anorg. Fluorverb., Fluorpolymeren, Fluortensiden, Chlorfluorkohlenstoffen u. perfluorierten Verbindungen.

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1Flu|or , das; -s [urspr. Bez. des Flussspats, des wichtigsten Fluor enthaltenden Minerals; lat. fluor = das Fließen]:
gelblich grünes Gas mit stechendem Geruch (chemisches Element; Zeichen: F).
2Flu|or , der; -s [lat. fluor = das Fließen] (Med.):
Ausfluss aus der Scheide u. der Gebärmutter.

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I
Fluor
 
[ursprüngliche Bezeichnung des Flussspats, des wichtigsten fluorhaltigen Minerals, von lateinisch fluor »das Fließen«] das, -s, chemisches Symbol F, ein chemisches Element aus der siebenten Hauptgruppe des Periodensystems (Halogene). Fluor ist ein farbloses (in dicker Schicht gelblich grünes) Gas mit stechendem Geruch, das in Form dimerer Moleküle, F2, vorliegt. Fluor ist das reaktionsfähigste und elektronegativste aller chemischen Elemente. Es reagiert mit wenigen Ausnahmen (Stickstoff, Helium, Neon, Argon) praktisch mit allen Elementen. Mit Wasserstoff verbindet es sich unter Explosion zu Fluorwasserstoff, mit Schwefel und Phosphor reagiert es schon bei Temperaturen der flüssigen Luft. Die meisten Metalle werden von Fluor angegriffen; bei einigen Metallen, u. a. Eisen (Stahl), Kupfer, Nickel, Aluminium und Magnesium, bildet sich jedoch eine oberflächliche Fluoridschicht, durch die das Metall gegen den weiteren Angriff des Fluors geschützt wird. Auch organische Verbindungen werden durch Fluor (zum Teil in explosionsartiger Reaktion) zersetzt.
 
Das bei weitem wichtigste Fluormineral ist der Fluorit; daneben haben Kryolith und Fluorapatit (Apatit) Bedeutung. Fluorverbindungen kommen in geringen Mengen auch in pflanzlichen und tierischen Organismen vor; den höchsten Fluorgehalt im tierischen Organismus weisen dabei Knochen und Zähne auf.
 
Die Gewinnung von Fluor erfolgt durch Elektrolyse von wasserfreiem Fluorwasserstoff, dem man zur Erhöhung der Leitfähigkeit Kaliumfluorid, KF, zusetzt. Als Materialien für die Elektrolysiergefäße kommen nur Metalle infrage, die von einer passivierenden Fluoridschicht überzogen werden (Monelmetall oder Stahlzellen); als Elektroden werden Stahlkathoden und Anoden aus graphitfreiem Kohlenstoff benutzt.
 
Verwendung
 
findet Fluor besonders bei der Herstellung von Fluorverbindungen, v. a. von Uranhexafluorid zur Trennung von Uranisotopen. Daneben wurde Fluor auch zur Verwendung in Raketentreibstoffen vorgeschlagen.
 
Fluor besitzt eine starke Reizwirkung auf Haut und Schleimhäute, besonders der Atemwege (Fluorvergiftung). Es muss deshalb sehr vorsichtig gehandhabt werden; der MAK-Wert wurde auf 0,1 ppm (0,2 mg/m3) festgelegt. Große Bedeutung kommt der Entfernung von Fluorverbindungen aus technischen Abgasen zu, da Fluorverbindungen schädigend auf den Pflanzenwuchs wirken.
 
Fluor wurde erstmals 1886 von H. Moissan bei der Elektrolyse von wasserfreier Flusssäure in einem Platingefäß gewonnen.
 
II
Fluor
 
[lateinisch »das Fließen«] der, -s/...'ores, Medizin: der Ausfluss.
 

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1Flu|or, das; -s [urspr. Bez. des Flussspats, des wichtigsten Fluor enthaltenden Minerals; lat. fluor = das Fließen]: gelblich grünes Gas mit stechendem Geruch (chemisches Element; Zeichen: F).
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2Flu|or, der; -s [lat. fluor = das Fließen] (Med.): Ausfluss aus der Scheide u. der Gebärmutter.

Universal-Lexikon. 2012.