Akademik

Zellkern,

 

Nukle|us, Nucle|us, Karyon, Karyoplạst, größtes Zellorganell und gleichzeitig genetisches Steuerzentrum sowie namengebendes Merkmal der eukaryontischen Zelle. Hauptfunktionen des Zellkerns sind die Speicherung des genetischen Materials in Form von Chromosomen, weshalb der Zellkern jeder Zelle eines vielzelligen Organismus die genetische Information des Gesamtorganismus enthält (Ausnahme: Chromosomendiminution durch Verlust oder Ausstoß von Chromosomen oder deren Teilen während der Zellteilung), ferner die Replikation der Desoxyribonukleinsäure (DNA) sowie die Synthese der verschiedenen Ribonukleinsäuren (RNA) im Verlauf der Transkription und ihre Prozessierung.

 

Die wichtigsten Strukturkomponenten des Zellkerns sind die Kerngrundsubstanz, ein heterogenes Gemisch von Strukturproteinen, die ein gallertiges Kernskelett bilden, und löslichen Proteinen; der lösliche Anteil (Nuklearsol) wurde früher als Karyolymphe bezeichnet; weiterhin das Chromatin, ein oder mehrere Kernkörperchen (Nukleolus) und die Kernhülle (Kernmembran), die sich vom endoplasmatischen Retikulum ableitet; sie besitzt Poren (Kernporen), die den Austausch von Makromolekülen mit dem Zytoplasma ermöglichen; die Kernhülle trägt an der äußeren, zytoplasmatischen Oberfläche oft Polysomen, auf der Innenseite eine unterschiedlich dicke Faserschicht (Nuklearlamina). - In den Gewebezellen von Säugetieren entspricht der Zellkern etwa 10 % des Zellvolumens; er ist im Allgemeinen stärker hydratisiert als das Zytoplasma und besitzt eine relativ hohe Dichte infolge des hohen Gehalts an DNA und RNA. Zellgröße und Anzahl der Sätze des genetischen Materials (Ploidiegrad) sowie Kerngröße sind artspezifisch streng korreliert, d. h., es gibt eine bestimmte Kern-Plasma-Relation.

 

Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:

 

Zellorganellen: Die Organe der Zelle