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Schlaf|krank|heit 〈f. 20〉 von Trypanosomen verursachte Infektionskrankheit, die über Bewusstlosigkeit zum Tode führen kann; Sy Hypnosie
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Schlaf|krank|heit, die:
vor allem durch Schlafsucht, nervöse Störungen u. Auszehrung gekennzeichnete, gefährliche (von Tsetsefliegen übertragene) tropische Infektionskrankheit.
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Schlafkrankheit,
afrikanische Trypanosomiasis, im tropischen Afrika etwa zwischen 10º nördlicher und südlicher Breite auftretende Infektionskrankheit; Erreger sind zwei Arten von Trypanosomen (Flagellaten), die durch Stechfliegen der Gattung Glossina (Tsetsefliegen) übertragen werden. Die Krankheit befällt auch Wild- und Haustiere (Anthropozoonose), die daher auch als Erregerreservoir von Bedeutung sind.
Die Schlafkrankheit verläuft in zwei Phasen: Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 20 Tagen entwickelt sich an der Einstichstelle ein geschwürig zerfallender Knoten, der von selbst wieder abheilt; danach kommt es zu uncharakteristischen, unregelmäßigen Fieberschüben, Hautausschlägen, Milz- und Lymphknotenschwellungen und Herzrhythmusstörungen. Im zweiten Stadium dringen die Erreger in das Zentralnervensystem ein und führen zu einer schleichend beginnenden Gehirn- und Gehirnhaut-, teils auch Rückenmarkentzündung mit anhaltenden Kopfschmerzen, Lähmungen, Bewegungsstörungen (Athetose), Krämpfen, psychische Veränderungen, Lethargie, der kennzeichnenden Schlafsucht und Kräfteverfall.
Bei Befall mit Trypanosoma brucei gambiense (westafrikanische Form) beginnt die zweite Phase nach einem halben bis zu mehreren Jahren und führt unbehandelt innerhalb von einem bis sechs Jahren zum Tod (meist infolge zusätzlicher Infektionskrankheiten); die Infektion mit dem hochvirulenten Trypanosoma brucei rhodesiense (ostafrikanische Form) verläuft heftiger und kann schon nach sechs bis neun Monaten (vor Auftreten der typischen Symptome) tödlich enden (v. a. Herzinsuffizienz durch Herzmuskelentzündungen).
Die Diagnose wird durch Erregernachweis in Primärknoten, Blut oder Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit und serologischem Nachweis gestellt. Die Behandlung mit Chemotherapeutika, v. a. Suramin und Pentamidin, die allerdings stark toxisch sind, ist besonders im ersten Stadium erfolgreich. Zur Prophylaxe gehören Abwehr und Bekämpfung der Tsetsefliege.
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Schlaf|krank|heit, die: vor allem durch Schlafsucht, nervöse Störungen, Erschöpfung u. hohes Fieber gekennzeichnete, gefährliche (von Tsetsefliegen übertragene) tropische Infektionskrankheit; ↑Hypnosie (1).
Universal-Lexikon. 2012.