Akademik

Puls
Kontraktion des Herzens; Herzschlag

* * *

Puls [pʊls], der; -es, -e:
rhythmisches Anschlagen der durch den Herzschlag weitergeleiteten Blutwelle an die Wand der Ader, das besonders stark hinter dem Gelenk der Hand fühlbar ist:
den Puls messen, zählen.

* * *

Pụls 〈m. 1durch rhythm. Zusammenziehungen des Herzens u. dadurch stoßweises Einfließen des Blutes in die Arterien erzeugter, leichter, an manchen Körperstellen (Hals, Innenseite des Handgelenks) fühlbarer Schlag der Arterien ● jmdm. den \Puls fühlen (am Handgelenk, um die Tätigkeit des Herzens zu prüfen); der \Puls geht ruhig, langsam, schnell; der \Puls hämmert, jagt, klopft, pocht; aussetzender, beschleunigter, fliegender, hämmernder, jagender, matter, regelmäßiger, schwacher, unregelmäßiger, verlangsamter \Puls; 〈fig.〉 sich am \Puls der Zeit befinden auf der Höhe der Zeit sein, die neuesten Entwicklungen u. Ereignisse kennen u. mitvollziehen [<mhd. puls <lat. pulsus „Schlag (der Ader)“; zu pellere „schlagen, stoßen, treiben“]

* * *

Pụls , der; -es, -e [mhd. puls < mlat. pulsus (venarum) < lat. pulsus = das Stoßen, der Schlag, zu: pulsum, 2. Part. von: pellere = schlagen, stoßen; in Bewegung setzen, antreiben]:
1.
a) das Anschlagen der durch den Herzschlag weitergeleiteten Blutwelle an den Gefäßwänden, bes. der Schlagadern am inneren Handgelenk u. an den Schläfen:
ein matter P.;
der P. jagt;
sein P. ging in harten, stoßweisen Schlägen;
er las mit fliegendem P. (geh.; in äußerster Aufregung);
jmdm. den P. fühlen (ugs.: 1. jmds. Gesinnung, Meinung vorsichtig zu ergründen versuchen. 2. aus einem bestimmten Anlass prüfen, ob jmd. etwa nicht ganz bei Verstand ist);
b) Pulsfrequenz:
wie ist der P.?;
den P. messen;
c) Stelle am inneren Handgelenk, an der der Puls (1 a) zu fühlen ist:
er hatte die Hand am P. des Kranken;
nach jmds. P. fassen;
das Ohr am P. der Zeit haben (auf dem Laufenden sein, aktuelle Entwicklungen verfolgen).
2. (Elektrot., Nachrichtent.) Folge regelmäßig wiederkehrender, gleichartiger Impulse.

* * *

Pụls
 
[mittelhochdeutsch puls, zu lateinisch pellere, pulsum »schlagen«, »stoßen«],
 
 1) Elektronik und Technik: periodische Folge von Impulsen; der Augenblickswert des periodischen Vorgangs nimmt innerhalb einer Periodendauer T nur während eines Zeitabschnitts τ T von null verschiedene Werte an; auch als Pulsschwingung bezeichnet.
 
 2) Medizin und Physiologie: Pụlsus, im weiteren Sinn jede an die Herztätigkeit gekoppelte Strom-, Druck- oder Volumenschwankung innerhalb des Kreislaufsystems (Strompuls, Druckpuls, Volumenpuls), die als Anstoß der vom Herzschlag durch das Arteriensystem getriebenen Blutwelle an den Gefäßwänden, v. a. über der Speichenarterie (Pulsader) am Handgelenk, zu fühlen ist. Der arterille Puls beruht auf der diskontinuierlichen Beschleunigung des Blutes durch das Herz. Die Pulswelle pflanzt sich von der Aortenwurzel bis zu den Kapillaren beim Menschen mit einer Geschwindigkeit von 4 bis 6 m/s fort. Diese Wellengeschwindigkeit hängt, ebenso wie die Pulsbeschaffenheit, von der Höhe des Blutdrucks und von der elastischen Beschaffenheit der Gefäßwände ab und kann aus der Verspätung des Pulses einer herzfernen Arterie gegenüber dem Puls einer herznahen Arterie genau gemessen werden durch einen Pulsschreiber (Sphygmograph), der mit mechanischer oder elektrischer Übertragung die Druck- oder Volumenpulskurven beider Arterienstellen aufzeichnet. Die Pulszahl, d. h. die Zahl der Pulsschläge je Minute (Herzfrequenz), beträgt für den gesunden Erwachsenen in Ruhe 60-80, erheblich mehr für das Kind, für den Säugling gegen 130. (Bradykardie, Tachykardie)
 

* * *

Pụls, der; -es, -e [mhd. puls < mlat. pulsus (venarum) < lat. pulsus = das Stoßen, der Schlag, zu: pulsum, 2. Part. von: pellere = schlagen, stoßen; in Bewegung setzen, antreiben]: 1. a) das Anschlagen der durch den Herzschlag weitergeleiteten Blutwelle an den Gefäßwänden, bes. der Schlagadern am inneren Handgelenk u. an den Schläfen: ein schwacher, matter, rasender, beschleunigter, [un]regelmäßiger P.; der P. klopft, hämmert, jagt, stockt, wird schwächer, setzt aus; sein P. ging in harten, stoßweisen Schlägen; wilder schlagen die -e bei dem Gedanken (Kaiser, Villa 35); jmdm., sich den P. fühlen (das Schlagen des Pulses [u. seine Frequenz] durch Fühlen feststellen); er las mit fliegenden -en (geh.; in äußerster Aufregung); Ü Der P. der Leipziger Herbstmesse schlägt kräftig und unbeirrbar (Hamburger Abendblatt 5. 9. 84, 31); das Leben hatte noch einen anderen P. hier (Remarque, Triomphe 211); *jmdm. den P. fühlen (ugs.; 1. jmds. Gesinnung, Meinung vorsichtig zu ergründen versuchen. 2. aus einem bestimmten Anlass prüfen, ob jmd. etwa nicht ganz bei Verstand ist); b) Pulsfrequenz: wie ist der P.?; Hundertvierzig P. und achtzig Blutdruck (Remarque, Triomphe 44); den P. messen; c) Stelle am inneren Handgelenk, an der der ↑Puls (a) zu fühlen ist: er hatte die Hand am P. des Kranken; nach dem, jmds. P. fassen; Er ließ sich im WC Wasser über den P. laufen, es erfrischte aber nicht (Kronauer, Bogenschütze 208). Ü Dass die Messe am P. der Zeit bleiben will ..., zeigt ein Novum der Popkomm in diesem Jahr: ... (HB 13. 8. 98, 44); Seine Kritik an der Arroganz der Parteien, dem Machtmissbrauch ... zeigt, dass Havel den Finger am P. der Zeit hat (HB 22. 1. 98, 7). 2. (Elektrot., Nachrichtent.) Folge regelmäßig wiederkehrender, gleichartiger Impulse.

Universal-Lexikon. 2012.