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Brescia
Wälsch-Brixen (veraltet)

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Brescia
 
['brɛʃʃa],
 
 1) Hauptstadt der Provinz Brescia, Lombardei, Italien, 190 900 Einwohner; am Südfuß der Brescianer Alpen gelegen; Bischofssitz; mehrere Theater, Museen, Gemäldegalerie; Metallerzeugung und -verarbeitung, Maschinen-, chemische, Textilindustrie, Fahrzeugbau; Bahnknotenpunkt. In der Provinz Brescia gibt es zahlreiche Kleinproduzenten von Elektrostahl, die »Bresciani«.
 
Stadtbild:
 
Brescia wird überragt von einer mittelalterlichen Zitadelle. Römische Baureste, v. a. vom Forum, Theater und Kapitol (heute Museo Romano). In der Altstadt ist die Piazza della Loggia von Renaissancepalästen (»Loggia«, 1492 begonnen) umgeben, am Domplatz liegen der Alte Dom (»Rotonda«, romanischer Rundbau, erste Hälfte 12. Jahrhundert und 14. Jahrhundert; im Innern zweigeschossiger Umgang und Krypta, die ursprünglich auf das 9. Jahrhundert zurückgeht, im 12. Jahrhundert erweitert und neu gewölbt wurde), der Neue Dom (17./18. Jahrhundert, Kuppel 1821) und der Stadtpalast Broletto (12./13. Jahrhundert, spätere Veränderungen) mit Wehrturm (»Torre del Pégol« oder auch »Torre del Popolo« genannt, um 1187). Brescia besitzt zahlreiche weitere Kirchen und Paläste. In der ehemaligen Kirche Santa Giulia (15./16. Jahrhundert) ist das Museo Cristiano, im Palazzo Martinengo da Barco (16. Jahrhundert, um 1680 barockisiert) eine bedeutende Gemäldegalerie untergebracht.
 
Geschichte:
 
Brescia, im Altertum als Brịxia Hauptstadt der keltischen Cenomanen und seit Augustus römische Kolonie, wurde 452 von den Hunnen geplündert, 596 von den Langobarden eingenommen, unter denen es Mittelpunkt eines Herzogtums war. Seit 1258 unter wechselnder Herrschaft, kam es 1426 an Venedig (bis 1797), 1815 mit der Lombardei zu Österreich, 1859 zum Königreich Sardinien-Piemont.
 
 2) Provinz in der Lombardei, Italien, 4 784 km2, 1,09 Mio. Einwohner.
 

Universal-Lexikon. 2012.