Spiel mit Kugeln auf einem mit Tuch bespannten Tisch:
Billard spielen.
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1-19 das Billard (Billardspiel)
1 die Billardkugel (der Billardball), eine Elfenbein- oder Kunststoffkugel
2-6 Billardstöße m
2 der Mittelstoß (Horizontalstoß)
3 der Hochstoß [ergibt Nachläufer m]
4 der Tiefstoß [ergibt Rückzieher m]
5 der Effetstoß
6 der Kontereffetstoß
7-19 das Billardzimmer
7 das französische Billard (Karambolagebillard); ähnl.: das deutsche oder englische Billard (Lochbillard)
8 der Billardspieler
9 das Queue (der Billardstock)
10 die Queuekuppe, eine Lederkuppe
11 der weiße Stoßball
12 der rote Spielball
13 der weiße Punktball
14 der Billardtisch (das Brett)
15 die Spielfläche mit grüner Tuchbespannung f
16 die Bande (Gummibande)
17 das Billardtaxi, eine Kontrolluhr
18 die Anschreibetafel
19 der Queueständer
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Bil|lard 〈[ bı̣ljart], österr. [ bija:r] n. 11〉
2. der Tisch dafür
[<frz. billard „krummer Stab“, bille „Kugel“]
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Bil|lard ['bɪljart , österr. auch: bi'ja:ɐ̯, bɪl'ja:ɐ̯], das; -s, -e, österr.: -s [frz. billard, urspr. = krummer Stab, (unter Einfluss von: bille = Kugel) zu: bille = Pflock, über das Vlat. wohl aus dem Gall.]:
1. <o. Pl.> auf einem mit grünem Tuch bezogenen Tisch gespieltes Spiel, bei dem Kugeln aus Elfenbein od. Kunststoff mit einem Stock nach bestimmten Regeln gestoßen werden:
[eine Partie] B. spielen.
2. Tisch für das Billardspiel.
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Billard
['bɪljart, französisch, österreichisch auch bi'jaːr; ursprünglich »krummer Stab«, beeinflusst von französisch bille »Kugel«] das, -s/-e, auch (österreichisch nur) -s, in verschiedenen Spielformen ausgetragenes Kugelspiel für mindestens zwei Spieler, bei dem Kugeln (»Bälle«) mithilfe eines Spielstocks (»Queue«) auf einem rechteckigen Tisch (dem »Billard«) in Bewegung gesetzt werden. Die Anzahl der Kugeln, Verlauf und Ziel ihrer Bewegungen variieren je nach Spielform. Die wichtigsten Spielformen sind Karambolagebillard, Poolbillard, Kegel-Carambol und Snooker. Als internationaler Turniersport wird v. a. das Karambolagebillard (Billardcarambol) betrieben. In dieser Spielform werden Wettbewerbe (Welt-, Europa- und nationale Meisterschaften) in folgenden sieben Disziplinen ausgetragen: freie Partie, Cadre 47/1, Cadre 47/2, Cadre 71/2 (Cadrepartien), Einband, Dreiband (Bandenpartien) und Kunststoß. Ein weiterer Wettbewerb ist der Fünfkampf, der sich aus allen Disziplinen außer Cadre 47/2 und Kunststoß zusammensetzt.
Äußerer Rahmen:
Der 79-80 cm hohe Spieltisch mit den Maßen 2,845 × 1,4225 m (»Großes Billard«), 2,10 × 1,05 m (»Kleines Billard«) oder 2,30 × 1,15 m (»Halbmatchbillard«) besitzt eine in einen Holzrahmen eingelassene, plan geschliffene Schieferplatte, die mit einem dünnen grünen Spezialtuch überzogen ist. Die Spielfläche ist begrenzt durch eine umlaufende, ebenfalls stoffbespannte Gummibande (Höhe 36-37 mm). Als Spielbälle werden genau abgedrehte Kugeln aus Kunststoff oder Elfenbein mit einem Durchmesser von 62 mm verwendet; beim Karambolagebillard eine rote, zwei weiße, einer der weißen Bälle ist zur Unterscheidung mit einem schwarzen Punkt markiert. Gestoßen werden die Bälle mit einem konischen Spielstock aus Holz, dessen Länge zwischen 138 und 150 cm beträgt. An seiner Spitze befindet sich ein kleiner, abgerundeter Elfenbeinaufsatz (»Piston«), über den ein Lederplättchen (»Stoßleder«) gezogen ist, das während des Spiels immer wieder mit »Queuekreide« bestrichen wird, um bei Stößen neben die Kugelmittelachse ein Abgleiten zu verhindern.
Eine Karambolagepartie wird von zwei Spielern ausgetragen. Jedem Spieler ist eine der weißen Kugeln für die gesamte Partie zugeordnet. Mit Beginn der Partie versucht nun ein Spieler, durch Stoß mit dem Queue gegen die eigene Kugel mit dieser den roten Ball und den des Gegners (Reihenfolge beliebig) zu treffen, d. h. eine »Karambolage« zu erzielen. Eine gelungene Karambolage bringt einen Punkt. Der Spieler kann sein Spiel so lange fortsetzen und eine Folge (»Serie«) von Karambolagen erzielen, bis ihm ein Karambolageversuch misslingt. Das Spiel wechselt damit zum Gegner, der nun seinerseits versucht, die je nach Disziplin unterschiedlich festgelegte Punktzahl zu erreichen und damit die Partie zu gewinnen. Derjenige, der als Erster die Punktzahl erreicht hat, kann jedoch vom Gegner im Nachstoß noch eingeholt und sogar übertroffen werden.
der einzelnen Disziplinen: Bei der freien Partie sind Karambolagen mit Ausnahme der vier Eckdreiecke überall möglich. Bei den Cadrepartien wird die Spielfläche in neun (Cadre 47) oder sechs (Cadre 71) Felder und in »Anker« (Quadrate an den Fußpunkten der Felderlinien) eingeteilt. Dies bezweckt eine Erschwerung des Spiels, denn der Spieler darf keine zwei aufeinander folgende Karambolagen (beim 47/1 keine einzige Karambolage) innerhalb eines solchen Feldes ausführen, ohne dass nicht wenigstens einer der Spielbälle dieses Feld verlassen hätte. Bei den Bandenpartien muss der eigene Ball, bevor er den dritten Ball trifft, mindestens einmal (Einband) oder dreimal (Dreiband) eine Bande berührt haben. Beim Kunststoß müssen 76 genau festgelegte Figuren gespielt werden; der Spieler hat jeweils drei Versuche. Je nach Schwierigkeitsgrad wird der gelungene Stoß mit einer bestimmten Punktzahl bewertet.
Organisationen:
Billard ist in Deutschland in der Deutschen Billardunion (Deutscher Sportbund, Übersicht) organisiert. In Österreich besteht der Billardsportverband Österreich (BSVÖ; gegründet 1929, Sitz: Wien) und in der Schweiz der Schweizerische Billardverband (SBV; gegründet 1909, Sitz: Chiasso). Weltdachverband ist die Union Mondiale de Billard (UMB; gegründet 1959, Sitz: Lausanne), europäische Dachorganisation die Confédération Européenne de Billard (CEB; gegründet 1926, Sitz: Lausanne).
Vorläufer des Billards war ein Rasenspiel mit Schläger und Kegeln, das im Spätmittelalter zu einem Tischspiel entwickelt wurde. Früheste Belege sind das Inventarverzeichnis der Charlotte d'Albret (Gemahlin Cesare Borgias) aus dem Jahr 1514, in dem ein Billard genannt ist, und Shakespeares »Antonius und Kleopatra«, in dem Billard gespielt wird. Im 17. und 18. Jahrhundert war das Spiel an den europäischen Fürstenhöfen (v. a. in Frankreich und England) sehr beliebt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts fand Billard, u. a. in Deutschland, allgemeine Verbreitung. In der »Encyclopädie der Spiele« von Ludwig von Alvensleben (Leipzig 1853) werden 35 Varianten genannt. Fachsprache der Billardsportler ist Französisch.
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Bil|lard ['bɪljart, österr.: bi'ja:ɐ̯], das; -s, -e, österr.: -s [frz. billard, urspr. = krummer Stab, (unter Einfluss von: bille = Kugel) zu: bille = Pflock, über das Vlat. wohl aus dem Gall.]: 1. <o. Pl.> auf einem mit grünem Tuch bezogenen Tisch gespieltes Spiel, bei dem Kugeln aus Elfenbein od. Kunststoff mit einem Stock nach bestimmten Regeln gestoßen werden: eine Partie B. spielen. 2. Tisch für das Billardspiel.
Universal-Lexikon. 2012.