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stelzen
stel|zen ['ʃtɛlts̮n̩] <itr.; ist (scherzh.):
mit steifen Beinen gehen:
er stelzte über den Hof.

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stẹl|zen 〈V. intr.; ist
1. auf Stelzen gehen
2. 〈fig.〉 steif gehen

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stẹl|zen <sw. V.; ist [spätmhd. stelzen = auf einem Holzbein gehen]:
1. auf Stelzen gehen.
2. sich mit steifen, großen Schritten irgendwohin bewegen:
der Reiher stelzt durch das Wasser;
<oft im 2. Part.:> ein gestelzter Gang;
Ü eine gestelzte (abwertend; gespreizte) Ausdrucksweise.

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I
Stelzen,
 
Motacịllidae, weltweit verbreitete Familie der Singvögel mit 54 Arten. Die zierlichen, bis 23 cm großen, relativ langbeinigen und langflügeligen Vögel halten sich viel auf dem Boden auf, wo sie behände umherlaufen. Die meisten Arten bevorzugen offenes Gelände. Während die Pieper (Anthus) ein an Lerchen erinnerndes tarnfarbenes Gefieder tragen, sind die afrikanischer Großspornpieper (Macronyx) und der Goldpieper (Tmetothylacus tenellus) unterseits in wechselndem Ausmaß rot oder gelb gefärbt. - Die eigentlichen Stelzen (Motacilla) wirken durch ihren langen, ständig auf und ab wippenden Schwanz sehr schlank. In Deutschland brüten drei Arten: Bachstelze, Schafstelze und Gebirgsstelze (Motacilla cinerea), die streng an Gewässer, v. a. saubere, schnell fließende Bäche, gebunden ist. Sie ist oberseits grau, unterseits gelb, das Männchen hat einen schwarzen Kehlfleck. Ihr Nest steht in Nischen an Ufern und Böschungen.
II
Stelzen
 
[althochdeutsch stelza »Holzbein«, »Krücke«, »Pfahl«, »Stütze«], hohe Stangen mit Trittklötzen zum Verlängern der Beine, ursprünglich in Europa und Ostasien zum Überqueren von Sümpfen, dann auch zu Bewegungsspielen benutzt; in Afrika und Ozeanien auch zur Hebung der Größe von Maskenträgern.

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stẹl|zen <sw. V.; ist [spätmhd. stelzen = auf einem Holzbein gehen]: 1. auf Stelzen gehen: Wir stelzten mit Holzstelzen über die feuchten Wege (Kempowski, Tadellöser 305). 2. sich mit steifen, großen Schritten irgendwohin bewegen: der Reiher stelzt durch das Wasser; der Bahnhofskommandant stelzte durch die Gegend wie ein Hahn auf dem Misthaufen (Kirst, 08/15, 545); <oft im 2. Part.:> ein gestelzter Gang; Ü eine gestelzte (abwertend; gespreizte) Ausdrucksweise; Als der Herzog von Weimar 1785 anregte, den gestelzten Kanzleistil zu vereinfachen (W. Schneider, Sieger 442).

Universal-Lexikon. 2012.