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Gleis [glai̮s], das; -es, -e:aus zwei in gleichbleibendem Abstand voneinander laufenden [auf Schwellen verlegten] Stahlschienen bestehende Fahrspur für Schienenfahrzeuge:
die Gleise überqueren; der Zug steht abfahrbereit auf Gleis 4; der ICE nach Basel fährt heute von, aus Gleis 8.
Zus.: Abfahrtgleis, Abstellgleis, Rangiergleis.
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Gleis 〈n. 11〉
1. stählerne Fahrbahn der Eisen- u. Straßenbahn
2. Geleise
● eine Sache aufs tote \Gleis schieben 〈fig.〉 zurückstellen, nicht mehr beachten; er bewegt sich in ausgefahrenen \Gleisen 〈fig.〉 er wiederholt nur längst Bekanntes [<mhd. geleis „betretener Weg“; zu leis(e) „Spur“ (ahd. waganleisa „Wagenspur“); zu germ. *lais- „gehen“; verwandt mit Leisten, leisten]
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a) aus zwei in gleichbleibendem Abstand voneinander laufenden [auf Schwellen verlegten] Metallschienen bestehende Fahrspur für Schienenfahrzeuge:
-e verlegen, erneuern;
Überschreiten der -e verboten!;
der Zug läuft auf G. 5 ein;
der Zug fährt von, aus G. acht ab;
die Räder sind aus dem G. gesprungen;
ein totes G. (Gleis, das nicht mehr benutzt wird);
Ü auf/in ein falsches G. geraten;
☆ jmdn., etw. auf ein totes G. schieben (jmdn. seines Wirkungsbereichs, Einflusses berauben; einer Sache keine weitere Bedeutung beimessen, sie in Vergessenheit geraten lassen: die Reformen dürfen nicht wieder auf ein totes G. geschoben werden; der Parteisekretär wurde mit diesem Posten auf ein totes G. geschoben);
etw. aufs G. setzen/stellen/bringen (etw. einführen, in die Wege leiten: das neue Projekt wurde aufs G. gesetzt/gestellt/gebracht);
[in den folgenden Wendungen bedeutet »Gleis« urspr. die eingefahrene Spur der Wagenräder auf Landstraßen, auf deren Einhalten der Fahrer zu achten hatte] aus dem G. kommen/geraten (die gewohnte Ordnung u. Regelmäßigkeit verlieren);
jmdn. aus dem G. bringen/werfen (jmdn. aus der gewohnten Ordnung reißen);
im G. sein (in Ordnung sein);
wieder ins [rechte] G. kommen (sich wieder richtig einspielen; die gewohnte Ordnung zurückgewinnen);
wieder ins [rechte] G. bringen (zurechtrücken, in Ordnung bringen);
sich in ausgefahrenen -en bewegen (einfallslos handeln, nichts Neues bieten);
er lief zwischen den -en entlang.
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Gleis,
die Fahrbahn der Schienenfahrzeuge, mitunter »Spur« genannt; beim Eisenbahngleis Teil des Eisenbahnoberbaus, bestehend aus Schienen, Schwellen und Schienenverbindungs- und -befestigungsmitteln. Die Schienen sind im Abstand der Spurweite verlegt (Eisenbahn).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Eisenbahn: Sicherheitseinrichtungen
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Gleis, das; -es, -e [↑Geleise]: a) aus zwei in gleich bleibendem Abstand voneinander laufenden [auf Schwellen verlegten] Metallschienen bestehende Fahrspur für Schienenfahrzeuge: -e verlegen, erneuern; Überschreiten der -e verboten!; der Zug läuft auf G. 5 ein; die Räder sind aus dem G. gesprungen; ein totes (unbenutztes) G.; Ü auf/in ein falsches G. geraten; Ich fühlte, unsere Unterhaltung geriet ... auf ein gefährliches G. (Fallada, Herr 14); als die deutsche Politik auf ein neues G. gestellt wurde (W. Brandt, Begegnungen 220); *[in den folgenden Wendungen (mit Ausnahme der ersten) bedeutet „Gleis“ urspr. die eingefahrene Spur der Wagenräder auf Landstraßen, auf deren Einhalten der Fahrer zu achten hatte] jmdn., etw. auf ein totes G. schieben (jmdn., etw. auf einen Platz stellen, rücken, wo kein Weiterkommen mehr möglich ist, wo die Person, die Sache in Vergessenheit gerät; abschieben): die Reformen dürfen nicht wieder auf ein totes G. geschoben werden; der Parteisekretär wurde mit diesem Posten auf ein totes G. geschoben (er wurde seines Einflusses beraubt); aus dem G. kommen/geraten (die gewohnte Ordnung u. Regelmäßigkeit verlieren): 77 Prozent der ... Wähler haben das Gefühl, dass die Innen- und Außenpolitik aus dem G. geraten sind (Saarbr. Zeitung 12./13. 7. 80, 3); jmdn. aus dem G. bringen/werfen (jmdn. aus der gewohnten Ordnung reißen): Diese Sache mit Otto und Anna muss ihn viel mehr aus dem G. geworfen haben, als er bisher gedacht hat (Fallada, Jeder 17); im G. sein (in Ordnung sein); wieder ins [rechte] G. kommen (sich wieder richtig einspielen; die gewohnte Ordnung zurückgewinnen); wieder ins [rechte] G. bringen (zurechtrücken, in Ordnung bringen); sich in ausgefahrenen -en bewegen (einfallslos, unselbstständig handeln); b) (selten) einzelne Metallschiene des Gleises (a): er lief zwischen den -en entlang; Durch die Wucht des Aufpralls wurde die ... Lok ... aus den -en gehoben (MM 28. 8. 69, 11); ∙ c) eingefahrene Spur der Räder von Fuhrwerken auf der Landstraße: aus dem G. gedrängt, nach dem Rande des Hochwegs irrte das knarrende Rad (Goethe, Hermann u. Dorothea 1, 137 f.).
Universal-Lexikon. 2012.