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geraten
ge|ra|ten [gə'ra:tn̩], gerät, geriet, geraten <itr.; ist:
1.
a) am Ende einer Herstellung, eines Prozesses bestimmte positive oder negative Eigenschaften aufweisen:
alles, was er tat, geriet ihm gut.
Syn.: ausfallen, werden.
b) gelingen, gut ausfallen:
der Kuchen ist heute [nicht] geraten.
Syn.: glücken.
2.
a) ohne Absicht, zufällig an eine bestimmte Stelle, irgendwohin gelangen [und dadurch Nachteile erfahren, Schaden erleiden]:
in eine unbekannte Gegend, in einen Sumpf geraten; das Auto geriet beim Schleudern an die Leitplanke.
b) in einen bestimmten Zustand, in eine bestimmte Lage kommen:
in Schwierigkeiten, unter schlechten Einfluss geraten; (häufig in verblasster Bedeutung) in Streit geraten (zu streiten anfangen); in Vergessenheit geraten (vergessen werden).
3. (einem Verwandten, besonders einem Elternteil) ähnlich werden:
sie gerät [ganz] nach dem Vater, nach der Großmutter.
Syn.: ähneln, ähnlich sein, erinnern an, gleichen, nachschlagen.

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ge|ra|ten1 〈V. intr. 193; ist
1. gelingen, gut werden (Arbeit, Kuchen)
2. gut gedeihen (Frucht, Getreide)
3. sich charakterlich od. äußerlich entwickeln (Kind)
4. an jmdn. \geraten an jmdn. gelangen, zufällig auf jmdn. treffen;
● ihm gerät alles, was er anfängt ● die Torte ist ausgezeichnet, gut, nicht \geraten; seine Kinder sind gut, nicht recht \geraten ● an einen Ort \geraten zufällig, unvermutet an einen Ort gelangen, kommen; auf meiner Suche nach dem zuständigen Bearbeiter geriet ich an den Chef; an den Falschen, den Unrechten \geraten energisch zurückgewiesen werden; auf Abwege \geraten; er geriet auf den Gedanken plötzlich kam ihm der Gedanke; auf einen falschen Weg \geraten; außer sich \geraten vor Freude sich unbändig freuen; außer sich \geraten vor Zorn die Beherrschung verlieren; in eine Angelegenheit \geraten unversehens in eine A. verwickelt werden; in Angst, Furcht \geraten Angst, Furcht bekommen, ängstlich werden, sich zu fürchten beginnen; in Armut \geraten arm werden; in Bewegung \geraten sich zu bewegen beginnen; in Brand \geraten (Gebäude) zu brennen beginnen; in Gefangenschaft \geraten gefangen genommen werden; mit dem Finger in die Maschine \geraten; in schlechten Ruf \geraten einen schlechten Ruf bekommen; in Schulden \geraten; in Schwierigkeiten \geraten; ins Schwitzen \geraten zu schwitzen beginnen; ins Stocken \geraten steckenbleiben, nicht weiterkönnen; miteinander in Streit \geraten; in Vergessenheit \geraten allmählich vergessen werden; in Verlust \geraten verloren werden, verlorengehen; in Verwirrung \geraten sich verwirren, einen Wirrwarr, ein Durcheinander bilden (von Sachen); verwirrt werden, die Fassung verlieren (von Personen); (mit der Zahlung usw.) in Verzug \geraten sich verspäten; in Wut, Zorn \geraten wütend, zornig werden; der Junge ist ganz nach seinem Vater \geraten ist dem V. sehr ähnlich; die Kinder sind über ein verbotenes Buch, über den Kuchen \geraten haben ein B., den K. entdeckt u. sich darauf gestürzt; unter die Räuber \geraten Räubern in die Hände fallenwohin bin ich denn hier \geraten? [→ raten]
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ge|ra|ten2 〈Adj.; meist präd.〉 ratsam, empfehlenswert ● ich halte es (nicht) für \geraten, an diesem Ort zu bleiben; es scheint mir \geraten, das sofort zu tun; →a. raten

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1ge|ra|ten <st. V.; ist [mhd. gerāten, ahd. girātan, urspr. = Rat erteilen]:
1.
a) ohne Absicht, zufällig an eine bestimmte Stelle, irgendwohin gelangen [u. dadurch Nachteile erfahren, Schaden erleiden]:
in eine unbekannte Gegend, in ein Gewitter g.;
das Auto geriet auf die Gegenfahrbahn;
Ü (ugs.:) wie bist du denn an diesen Kerl geraten?;
b) in einen bestimmten Zustand, eine bestimmte Lage kommen:
in Schulden, in eine gefährliche Situation, in eine Krise, in Misskredit, in Not, in Verruf, in Schwierigkeiten, in schlechte Gesellschaft, unter schlechten Einfluss g.;
in Vergessenheit g. (häufig verblasst; vergessen werden);
in Gefangenschaft g. (gefangen genommen werden);
in Wut g. (wütend werden);
in Erstaunen g. (erstaunen);
ins Stocken g. (zu stocken anfangen);
in Verlegenheit g. (verlegen werden);
in Brand g. (Feuer fangen u. zu brennen anfangen);
in Streit g. (zu streiten anfangen);
außer sich g. (1außer 2).
2. am Ende einer Herstellung bestimmte Eigenschaften aufweisen, ausfallen:
das Essen ist [ihr] gut, schlecht geraten.
3. (einem Eltern- od. Großelternteil) ähnlich werden:
sie gerät nach dem Vater.
2ge|ra|ten <Adj.>:
ratsam, empfehlenswert:
es schien [mir] g., zunächst einmal zu warten.
3ge|ra|ten :
1raten.

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1ge|ra|ten <st. V.; ist [mhd. gerāten, ahd. girātan, urspr. = Rat erteilen]: 1. a) ohne Absicht, zufällig an eine bestimmte Stelle, irgendwohin gelangen [u. dadurch Nachteile erfahren, Schaden erleiden]: in eine unbekannte Gegend, in ein Gewitter g.; das Auto geriet beim Schleudern an die Leitplanke; (ugs.:) wie bist du denn an diesen Kerl geraten?; der Hund geriet unter das Auto (wurde überfahren); b) in einen bestimmten Zustand, eine bestimmte Lage kommen: in Schulden, in eine gefährliche Situation, in eine Krise, in Not, in Verruf, in Schwierigkeiten, in schlechte Gesellschaft, unter schlechten Einfluss g.; die Zuschauer gerieten in einen Taumel der Begeisterung; die Forschung geriet in Misskredit; Aber damit geraten wir schon zu sehr in die Einzelheiten (Kosmos 3, 1965, 120); (häufig verblasst:) in Vergessenheit g. (vergessen werden); in Verfall g. (Papierdt.; verfallen); in Rückstand, in Verzug g. (hinter der erwarteten Leistung zeitlich zurückbleiben; zum vorgesehenen Zeitpunkt mit etw. nicht fertig werden); in Aufruhr g. (sich auflehnen); in Erstaunen g. (erstaunen); in Gefangenschaft g. (gefangen genommen werden); in Zorn g. (zornig werden); in Verlegenheit g. (verlegen werden); in Verlust g. (Papierdt.; verloren gehen); in Brand g. (Feuer fangen u. zu brennen anfangen); in Wut g. (wütend werden); in Streit g. (zu streiten anfangen); ins Stocken g. (zu stocken anfangen); *außer sich g. (↑außer I 2). 2. a) gelingen, gut ausfallen: der Kuchen ist heute geraten; seine Kinder geraten (entwickeln sich gut); b) am Ende einer Herstellung bestimmte Eigenschaften aufweisen, ausfallen: das Essen ist [ihr] gut, schlecht geraten; das Brettchen geriet ihm sehr breit (Strittmatter, Wundertäter 185); (scherzh.:) Da stand er, ein erwachsener Mann, ... etwas kurz geraten (Thieß, Legende 179). 3. (einem Eltern- od. Großelternteil) ähnlich werden: sie gerät nach dem Vater.
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2ge|ra|ten: 1. raten. 2. <Adj.> ratsam, empfehlenswert: es schien [mir] g., zunächst einmal zu warten.

Universal-Lexikon. 2012.