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Zigarre
Zi|gar|re [ts̮i'garə], die; -, -n:
zum Rauchen dienende dickere Rolle aus fest zusammengedrücktem, grob geschnittenem oder gerissenem Tabak, der mit einem Tabakblatt oder einer aus gemahlenem Tabak hergestellten Hülle umschlossen ist:
eine Zigarre rauchen; eine starke Zigarre; sich eine Zigarre anstecken.

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Zi|gạr|re 〈f. 19
1. stabförmig gewickelte Tabakblätter
2. 〈fig.; umg.〉 Verweis, Rüge, Anpfiff
● eine \Zigarre bekommen, einstecken müssen 〈fig.; umg.〉 [<span. cigarro; zu Maya-Indianisch siqar „gerollte Tabakblätter rauchen“]

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Zi|gạr|re , die; -, -n [älter Cigarr < span. cigarro, H. u.]:
1. zum Rauchen (2 a) dienende dickere, an beiden Enden sich leicht verjüngende Rolle aus fest zusammengedrücktem, grob geschnittenem od. gerissenem Tabak, der mit einem entsprechend vorbereiteten Tabakblatt od. einer aus gemahlenem Tabak hergestellten Hülle umschlossen ist:
eine leichte, milde, schwere, starke, dunkle, helle Z.;
die Z. zieht nicht;
die [Spitze einer] Z. abschneiden, abbeißen.
2. [H. u.] (ugs.) grobe Zurechtweisung, Rüffel:
eine Z. bekommen;
der Chef hat ihm eine Z. verpasst.

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Zigạrre
 
[spanisch cigarro, weitere Herkunft unsicher] die, -/-n, aus Tabak bestehendes Genussmittel zum Rauchen. Zur Herstellung wird zunächst aus geeignet vorbereitetem, grob geschnittenem oder gerissenem Tabak durch Zusammendrehen eine Einlage (Wickel oder Puppe) gebildet, die dann in einer heizbaren Presse in die gewünschte Form gedrückt und anschließend in besonders gleichmäßige und sorgfältig vorbereitete Tabakblätter (zunächst meist das Umblatt, dann das Deckblatt), heute vielfach auch in eine aus gemahlenem Tabak hergestellte Folie eingeschlagen wird. In Handarbeit werden heute nur noch besonders teure Zigarren hergestellt.
 
Kulturgeschichte:
 
Die Sitte, Tabakblätter zusammenzurollen und in dieser Form zu rauchen, fanden die Entdecker Amerikas bei den dortigen Ureinwohnern, den Indianern, vor. Durch die spanischen Eroberer kam diese älteste Form der Zigarre (wie auch die der Zigarette) nach Europa, wo sie anfangs v. a. noch aus Kuba importiert, bald darauf aber auch in eigener Produktion (bereits unter dem Schutz eines Tabakmonopols) hergestellt wurde. In Deutschland wurden Zigarren zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch französische Soldaten bekannt. Die erste deutsche Zigarrenfabrik entstand 1788 in Hamburg. Wenig später entwickelte sich relativ rasch ein Industriezweig der Zigarrenproduktion, doch traten Zigarren erst Mitte des 19. Jahrhunderts in Konkurrenz zu den schon damals verbreiteten Tabakspfeifen.
 
Wirtschaftliches:
 
Tabakverarbeitung.
 
Literatur:
 
Z. Davidoff: Z.-Brevier oder Was raucht der Connaisseur (a. d. Frz., Neuausg. Wien 1986);
 
Die große Gesch. der Z., bearb. v. B. Le Roy u. a. (a. d. Frz., 1989).

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Zi|gạr|re, die; -, -n [älter Cigarr < span. cigarro, H. u.; 2: H. u.]: 1. zum Rauchen (2 a) dienende dickere, an beiden Enden sich leicht verjüngende Rolle aus fest zusammengedrücktem, grob geschnittenem od. gerissenem Tabak, der mit einem entsprechend vorbereiteten Tabakblatt od. einer aus gemahlenem Tabak hergestellten Hülle umschlossen ist: eine leichte, milde, schwere, starke, dunkle, helle Z.; die Z. zieht nicht; eine Z. mit Bauchbinde (ugs.; Streifband); die [Spitze einer] Z. abschneiden, abbeißen; sich eine Z. anstecken; Schwarze -n wurden angezündet (Gaiser, Jagd 34); Einem Pockennarbigen hing der schwarze Stummel einer erloschenen Z. im Mundwinkel (Simmel, Affäre 14); Damme betrachtete die Asche seiner langsam abbrennenden Z. (Plievier, Stalingrad 34). 2. (ugs.) grobe Zurechtweisung, Rüffel: eine Z. bekommen; der Chef hat ihm eine Z. verpasst; »Kollege Berfelde, nehmen Sie Platz.« Na, argwöhnte ich, hier ist doch `ne Z. im Busch, das kann doch nichts Gutes bedeuten (Mahlsdorf, Ich bin 99).

Universal-Lexikon. 2012.