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Putz [pʊts̮], der; -es:Gemisch aus Sand, Wasser und Bindemitteln, mit dem insbesondere Außenwände verputzt werden:
der Putz bröckelt von den Wänden.
Syn.: ↑ Verputz.
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Pụtz2 〈m.; -es; unz.〉
1. Mauerbewurf, Mörtel
2. 〈veraltet〉
2.1 schmucke Kleidung
2.2 Gegenstände zum Schmücken der Kleidung
● der \Putz bröckelt von den Wänden; auf den \Putz hauen 〈fig.; umg.〉 übermütig, ausgelassen sein (u. dabei viel Geld ausgeben); sie gibt viel Geld für den \Putz aus 〈fig.〉; Mauern mit \Putz verkleiden, bewerfen [→ putzen]
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1. Gemisch aus Sand, Wasser u. Bindemitteln, mit dem Außenwände zum Schutz gegen Witterungseinflüsse, Innenwände im Hinblick auf das Tapezieren od. Streichen verputzt werden:
der P. bröckelte von den Wänden;
die Leitungen sind unter P. verlegt;
☆ auf den P. hauen (ugs.: 1. prahlen, angeben. 2. übermütig, ausgelassen sein; Stimmung machen [u. viel Geld ausgeben]; viell. eigtl. = so an eine Mauer schlagen, dass der Putz abbröckelt. 3. energisch vorgehen, protestieren, laut schimpfend Einspruch erheben).
2. <o. Pl.> (veraltet) Kleidung, die jmds. Erscheinung, Ansehen hebt:
die Generäle erschienen uniformiert, in vollem P.
3. <o. Pl.> [wohl aus der Wendung »auf den Putz hauen« rückentwickelt] (ugs.) Streit, heftige Auseinandersetzung:
☆ P. machen (ugs.: 1. Streit, eine Rauferei anfangen. 2. viel Aufhebens von etw. machen, sich sehr aufregen).
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I Putz
[von frühneuhochdeutsch butzen »schmücken«] der, Bautechnik: bei Bauwerken an Wand- oder Deckenflächen einlagig oder mehrlagig aufgetragene Deckschicht. Putz an Innenflächen wird Innenputz, Putz an Außenflächen Außenputz genannt. Eine obere Putzlage wird als Oberputz, darunter liegende Putzlagen als Unterputz bezeichnet. Die Putzweise kennzeichnet die Oberfläche, z. B. bei Kratzputz, Spritzputz oder Scheibenputz. Vor der Verarbeitung werden dem Putzmörtel (Mörtel) Putzdichtungsmittel zugesetzt, um die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit herabzusetzen oder zu verhindern. Putzmaschinen dienen zum Anwerfen von Putz an Decken und Wände. Mit manuell betriebenen Maschinen wird der Putzmörtel aus einer Fülltrommel gleichmäßig aufgeschleudert, meist aber mit Schleuderrädern oder über Spritzdüsen aufgetragen. Der Putzmörtel wird dabei pneumatisch, durch Pumpen oder Förderschnecken transportiert.
II
Pụtz,
Leo, österreichischer Maler, Zeichner, Illustrator und Grafiker, * Meran 18. 6. 1869, ✝ ebenda 21. 7. 1940; war Mitarbeiter der Zeitschrift »Jugend« und Mitglied der Künstlervereinigung »Scholle« und der Neuen Sezession in München. Putz malte v. a. Porträts, Akte und Szenen im Freien in einem flächig-ornamentalen Stil.
L. P. Zeichnungen u. Bilder aus dem Spätwerk, bearb. v. J. Poetter u. a., Ausst.-Kat. (1981);
H. Putz: L. P. 1869-1940 Werk-Verz., 2 Bde. (1994).
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Pụtz, der; -es [zu ↑putzen; 3: wohl aus der Wendung „auf den Putz hauen“ rückentwickelt]: 1. Gemisch aus Sand, Wasser u. Bindemitteln, mit dem Außenwände zum Schutz gegen Witterungseinflüsse, Innenwände im Hinblick auf das Tapezieren od. Streichen verputzt werden: der P. bröckelte von den Wänden; die Mauern mit P. bewerfen; die Leitungen sind alle unter P. verlegt; Elektroleitungen, die über P. liegen (Chotjewitz, Friede 232); *auf den P. hauen (ugs.; 1. prahlen, angeben: Unser Unteroffizier ... ist dumm wie Bohnenstroh und haut auf den P. [Spiegel 9, 1977, 39]. 2. übermütig, ausgelassen sein; Stimmung machen [u. viel Geld ausgeben]; viell. eigtl. = so an eine Mauer schlagen, dass der Putz abbröckelt: Bei Rosa hauen fünf Damen von über Sechzig kräftig auf den P. [Spiegel 5, 1982, 157]. 3. energisch vorgehen, protestieren, laut schimpfend Einspruch erheben: Dann bin ich erst mal auf das Jugendamt gegangen und hab' da mal anständig auf den P. gehauen [Fichte, Wolli 332]). 2. (veraltet) a) Kleidung, die jmds. Erscheinung, Ansehen hebt: von diesem Frack ... mit dem Sammetbesatz und den Goldknöpfen, der nichts als der P. meiner niederen Stellung ist (Th. Mann, Krull 245); b) Accessoires, die der besonderen Verschönerung dienen sollen: sie hatte allerlei P. auf dem Hut; c) (ugs.) [besonders dichtes, langes] Kopfhaar: der Typ hat einen irren P. 3. (ugs.) Streit, heftige Auseinandersetzung: jeden Abend gab es zu Hause P.; ich könnte nie so von mir aus P. und Knies anfangen (Degener, Heimsuchung 160); *P. machen (ugs.; 1. Streit, eine Rauferei anfangen: wer das nicht glauben will, mit dem machen wir ein bisschen P. [Degener, Heimsuchung 10]. 2. viel Aufhebens von etw. machen, sich sehr aufregen: mach keinen P.!).
Universal-Lexikon. 2012.