Ạr|ma|gnac auch: Ạr|mag|nac 〈[-njak] m. 6〉 ein frz. Weinbrand [nach der gleichnamigen frz. Landschaft]
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Ar|ma|g|nac [arman'jak ], der; -[s], -s [nach der frz. Landschaft Armagnac]:
französischer Weinbrand hoher Qualität.
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I Armagnac
[-'ɲak] der, -(s)/-s, französischer Weinbrand, der nur aus Weißweinen des Weinbau-(A.-C.-)Gebiets Armagnac (knapp 20 000 ha Rebfläche v. a. im Département Gers) durch kontinuierliche Destillation erzeugt wird. Das Destillat mit etwa 60 % Alkohol wird anschließend in Eichenfässern gelagert, in denen es relativ schnell altert und von denen es die dunkelbraune Farbe und den typischen Geschmack annimmt. Nach fünf Jahren Lagerung (Mindestlagerung zwei Jahre), während der es mehr als 10 Volumenprozent Alkohol verliert, darf es die Bezeichnung V.O. oder V.S.O.P. tragen.
Armagnac
[-'ɲak] das, Landschaft in Südfrankreich, in der Plateau- und Hügellandschaft des Pyrenäenvorlandes. Das Armagnac war Kerngebiet der ehemaligen Grafschaft Gascogne und entspricht etwa dem heutigen Département Gers (Verwaltungssitz ist Auch). Anbau von Weizen und Mais, Weinbau (zahlreiche Weinbranddestillerien); Geflügelzucht.
Armagnac war im Altertum Wohngebiet der keltiberischen Ausci, die 56 v. Chr. von den Römern unterworfen wurden und seitdem zur Provinz Gallia Aquitanica gehörten. Die Grafschaft Armagnac entstand als karolingische Gau (pạgus Armaniacus) im 10. Jahrhundert aus Teilen der Diözese Auch und entwickelte sich zur starken Regionalmacht. Bedeutendster Graf war Bernhard VII. von Armagnac (1391-1418, ermordet in Paris), der unter Karl VI. zum Haupt der Partei der Orléans aufstieg und eine Zeit lang Frankreich beherrschte. Er stützte sich dabei auf ein Söldnerheer kriegerischer Bergbewohner, die Armagnaken, in Deutschland »arme Gecken« genannt, die durch König Karl VII. und Kaiser Friedrich III. schließlich gegen die Schweizer gelenkt wurden (Toggenburger Erbschaftskrieg, auch Alter Zürichkrieg genannt). Diese befreiten sich von ihnen am 26. 8. 1444 in der Schlacht bei Sankt Jakob an der Birs. Im Elsass und in Schwaben hausten die Armagnaken noch bis 1445 weiter. Die Grafschaft Armagnac fiel nach dem Aussterben des Grafengeschlechts an das Haus Albret und wurde durch Heinrich IV. 1607 mit der französischen Krone vereinigt.
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Ar|ma|gnac [arman'jak], der; -[s], -s [nach der frz. Landschaft Armagnac]: französischer Weinbrand hoher Qualität.
Universal-Lexikon. 2012.