Ata|xie 〈f. 19; Med.〉 Störung der geordneten Bewegung in Form von ausfahrenden, schleudernden Bewegungen (bei Erkrankungen des Zentralnervensystems) [<grch. a „nicht“ + tassein „stellen, ordnen“]
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Ata|xie, die; -, -n [griech. ataxi̓a = Unordnung, zu: a- = nicht, un- u. táxis = Ordnung] (Med.):
Störung im geordneten Ablauf u. in der Koordination von Muskelbewegungen.
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Ataxie
[griechisch »Unordnung«, »Verwirrung«] die, -/...'xi |en,
1) Medizin: Störung im Zusammenwirken mehrerer Muskelgruppen, sodass Bewegungen ungleichmäßig, überschießend und zielunsicher ablaufen. Schwer ataktisch Kranke sprechen und bewegen sich wie Betrunkene. Man unterscheidet v. a. cerebellare Ataxie (bei Kleinhirnerkrankungen), besonders als Rumpfataxie mit Störung der Haltungsinnervation (Rumpfschwanken), und spinale Ataxie (von Erkrankungen des Rückenmarks, z. B. Tabes, ausgehend) mit Störung der Tiefensensibilität. - In der Kriminalistik ist die Ataxie ein wichtiges Kriterium zum Vergleichen von Handschriften: durch gestörten Bewegungsablauf ergeben sich im Schriftbild verzerrte, unförmige, entstellte Buchstaben (ataktische Formen).
2) Tiermedizin: Bei Pferden kann spinale Ataxie von Veränderungen der Halswirbelsäule und dadurch bedingte Druckschädigung des Rückenmarks ausgehen. Sie ist in der Regel unheilbar. Bei großen Hunderassen tritt ein ähnliches Krankheitsbild auf (Wobbler-Syndrom). Zu Ataxie kommt es auch bei der Dackellähme. Die cerebellare Ataxie der Fohlen, Oldenburger Fohlenataxie, beruht auf einer angeborenen (möglicherweise erblich bedingten) Fehlbildung des Kleinhirns.
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Universal-Lexikon. 2012.