Bo|lus 〈m.; -; unz.〉 fette, rotbraun-gelbe Tonerde; oV Bol; Sy Siegelerde [zu grch. bolos „Erdscholle“]
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Bo|lus [griech. bõlos = Erdscholle], der; -, -: feinpulveriger weißer Ton (Kaolin) als med. Adsorbens bzw. roter bis brauner Montmorillonit als Malerpigment (Rötel, Terra di Siena, Umbra).
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Bo|lus, Bol, der; -, …li [nlat., zu griech. bõlos = Klumpen]:
2.
a) (Med.) (zum Verschlucken bereiter) Bissen;
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Bolus
1) Medizin: Masse, die zusammenhängend durch ein Hohlraumsystem gleitet, v. a. ein zum Verschlucken bereiter Bissen im Mund, im weiteren Sinn auch ein schnell in eine Arterie oder Vene injiziertes Mittel, das hierdurch konzentriert durch das Gefäßsystem fließt.
2) ohne Plural, Petrologie: durch Eisenhydroxid oder -oxid meist braun bis rot gefärbter, v. a. aus Montmorillonit und Halloysit bestehender Ton; u. a. als Rückstandsprodukt bei der Verwitterung von Kalkstein in Karsttaschen und -schlotten entstanden, auch Zersetzungsprodukt basaltischer Gesteine; wird für keramische Produkte und als Farberde (z. B. Rötel) sowie als Malgrund verwendet.
3) Tiermedizin: große, weiche Arzneipille; für Pferde z. B. bis 50 g schwer.
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Universal-Lexikon. 2012.