Ent|wịck|lungs|ro|man 〈m. 1; Lit.〉 Roman, der bes. die geistige u. seel. Entwicklung des Helden u. seine Auseinandersetzung mit der Umwelt beschreibt, z. B. Goethes „Wilhelm Meister“, Moritz' „Anton Reiser“; Sy Erziehungsroman
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Ent|wịck|lungs|ro|man, der (Literaturwiss.):
Roman, in dem die geistige Entwicklung eines [jungen] Menschen dargestellt wird.
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Entwicklungsroman,
Bezeichnung für einen Romantypus, in dem, im Unterschied zum Typ des Zeit-, Staats- oder Gesellschaftsromans, die erzählte Welt von einer Zentralgestalt her gesehen ist und das Interesse des Erzählers v. a. den Bewusstseins- und sozialen Lernprozessen des zumeist jugendlichen Helden gilt, vom Bildungsroman und Erziehungsroman kaum abzugrenzen. Besonders ausgeprägt ist der Entwicklungsroman in der deutschen Literatur, Prototyp ist Goethes »Wilhelm Meisters Lehrjahre«, doch wird die Bezeichnung auch auf ältere Werke angewandt, so gelten (oft nicht unwidersprochen) auch Werke wie »Parzival« von Wolfram von Eschenbach und »Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch« von J. J. C. von Grimmelshausen als Entwicklungsroman. Herausragende Beispiele des 19. und 20. Jahrhunderts sind »Der grüne Heinrich« (G. Keller), »Der Zauberberg« (T. Mann), »Das Glasperlenspiel« (H. Hesse), »Die Blechtrommel« (G. Grass). Roman.
M. Gerhard: Der dt. E. bis zu Goethes »Wilhelm Meister« (Bern 21968);
L. Köhn: E. u. Bildungsroman (1969);
N. Ratz: Der Identitätsroman. Eine Strukturanalyse (1988).
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Ent|wịck|lungs|ro|man, der (Literaturw.): Roman, in dem die geistige Entwicklung eines [jungen] Menschen dargestellt wird.
Universal-Lexikon. 2012.