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Fetthärtung
Fẹtt|här|tung 〈f. 20Verfahren zur Umwandlung fetter Öle in feste Fette durch Anlagerung von Wasserstoff (Hydrierung)

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Fẹtt|här|tung; Syn.: Normann-Verfahren: die mit Verfestigung einhergehende katalytische Hydrierung der fl. fetten Öle, wobei deren ungesättigte Fettsäuren in gesättigte umgewandelt werden.

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Fetthärtung,
 
Verfahren zur Umwandlung flüssiger, oft unangenehm riechender fetter Öle, z. B. Wal-, Fisch-, Rüb- oder Baumwollsaatöl, in feste, für die Verwendung als Lebensmittel oder auch für die Seifenherstellung besser geeignete Fette. Das 1902 durch den deutschen Erfinder und Industriellen Wilhelm Normann (* 1870, ✝ 1939) entwickelte Verfahren beruht darauf, dass die in den Ölen enthaltenen ungesättigten Fettsäuren durch Hydrierung, d. h. durch Anlagerung von Wasserstoff, H2, an die Doppelbindungen der Moleküle — CH = CH — in Gegenwart eines Katalysators (meist fein verteiltes Nickel) bei 200 ºC und unter erhöhtem Druck in gesättigte Fettsäuren überführt werden. Dabei werden feste, geruchlose Fette mit Schmelzpunkten etwa zwischen 30 und 42 ºC gewonnen, die sich z. B. für die Herstellung von Margarine eignen. Da manche der ungesättigten Fettsäuren lebenswichtig (essenziell) sind, wählt man die Reaktionsbedingungen heute meist so, dass ein Teil der Doppelbindungen in den Fettsäuren erhalten bleibt (selektive Härtung). Die in den Fetten enthaltenen Vitamine A und D werden bei der Fetthärtung zerstört und müssen nachträglich den Speisefetten wieder zugesetzt werden.

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Fẹtt|här|tung, die: Verfahren der Lebensmitteltechnik, flüssige Fette durch Anlagerung von Wasserstoff in feste zu überführen.

Universal-Lexikon. 2012.