◆ Die Buchstabenfolge hy|dr... kann in Fremdwörtern auch hyd|r... getrennt werden.
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Hy|d|rie|rung [↑ hydro- (1)]:
1) Syn.: Hydrogenierung: die im Allg. nur unter Mitwirkung eines Katalysators (Hydrierkatalysator, haupts. Pt, Pd, Rh, Fe, Co, Ni) oder eines Enzyms (Hydrogenase, ↑ Dehydrogenase) verlaufende u. meist auch als Red. aufzufassende Einführung von Wasserstoff in chem. Verbindungen. Großtechnisch werden Druckhydrierungen durchgeführt bei Kohleverflüssigung, Fischer-Tropsch-Synthese, Fetthärtung, Herst. von Cyclohexan aus Benzol, Anilin aus Nitrobenzol, Fettalkoholen aus Fettsäuren usw. – Ggs.: Dehydrierung;
2) svw. ↑ Hydrogenolyse.
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das Hydrieren, Hydriertwerden.
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Hydrierung,
Anlagerung von Wasserstoff an chemischen Verbindungen (Addition), z. B. an ungesättigte Kohlenwasserstoffe, Aldehyde, Ketone und Carbonsäurederivate. Im Gegensatz zur Dehydrierung wird die Hydrierung durch hohen Druck und niedrige Temperaturen (Raumtemperatur bis etwa 400 ºC) begünstigt. Zur Aktivierung des Wasserstoffs sind Katalysatoren erforderlich (meist Übergangsmetalle wie Platin, Nickel oder Kupfer). Als Reaktoren dienen häufig Festbettreaktoren (Festbett) oder Rührkessel, wobei der pulverförmige Katalysator in der zu hydrierenden Flüssigkeit suspendiert ist. - Von technischer Bedeutung sind z. B. die Hydrierung von Benzol zu Cyclohexan, von Nitrobenzol zu Anilin, von Fettsäuren zu Fettalkoholen, von ungesättigten Fettsäuren zu gesättigten (Fetthärtung) und von Adiponitril zu Hexamethylendiamin. Die Hydrierung von Kohlenmonoxid führt je nach Katalysator zu Methanol, Kohlenwasserstoffen u. a. Produkten. Die hydrierende Raffination von Erdölprodukten wird meist als Hydrotreating bezeichnet. Durch Kohlehydrierung können flüssige Kraftstoffe erzeugt werden.
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Universal-Lexikon. 2012.