Gau|men|spal|te 〈f. 19; Med.〉 Missbildung des Gaumens, von hinten nach vorn verlaufende Spalte des weichen Gaumens, zuweilen bis in den harten Gaumen u. zur Oberlippe; →a. Wolfsrachen, Hasenscharte
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Gau|men|spal|te, die (Med.):
Längsspalte im Gaumen als angeborene Fehlbildung.
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Gaumenspalte,
Palatoschisis, Uranoschisis, eine der häufigsten angeborenen Fehlbildungen; die Gaumenspalte besteht in einer angedeuteten (oberflächlichen) oder vollständig ausgeprägten (offenen) längs gerichteten (sagittalen) Spaltbildung, als okkulte Gaumenspalte auch mit geschlossener Schleimhautabdeckung. Die Gaumenspalte kann ausschließlich den weichen Gaumen (Velumspalte) oder das Zäpfchen (Uvulaspalte), als totale Gaumenspalte den weichen und den harten Gaumen betreffen, außerdem den Bereich des Oberkiefers und (ein- oder doppelseitig) die Oberlippe (Hasenscharten), kombiniert als Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (Wolfsrachen).
Ursache ist eine genetisch oder durch äußere Einflüsse verursachte Entwicklungsstörung (Verwachsungshemmung der embryonalen Gaumenfortsätze) in der sechsten oder siebenten Schwangerschaftswoche. Beim Säugling ist das Trinken behindert, weil er nicht richtig saugen kann, später die Sprache, die einen näselnden Klang behält; einzelne Lautbildungen (g, k) sind stark erschwert oder unmöglich (offenes Näseln). Mit der Gaumenspalte ist eine Neigung zu Erkältungs- und Mittelohrerkrankungen verbunden.
Die Behandlung besteht in einem operativen Verschluss, gegebenenfalls zunächst des weichen, nach Wachstumsabschluss auch des harten Gaumens, bei größeren Defekten mittels Transplantat, sowie in anschließendem logopädischem Training. Selten wird anstelle der operativen Schließung ein Obturator eingesetzt.
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Gau|men|spal|te, die (Med.): Längsspalte im Gaumen als angeborene Fehlbildung.
Universal-Lexikon. 2012.