Hel|le|bạr|de 〈f. 19; im MA〉 Hieb- u. Stoßwaffe mit langem Stiel u. Beil u. Haken vor der eisernen Spitze [<mhd. helmbarte „Streitaxt mit langem Stiel“; → Helm1 „Handhabe“ u. Barte „Beil“]
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Hel|le|bạr|de, die; -, -n [älter: helle[n]barte < mhd. helmbarte, aus: helm (↑ 2Helm) u. barte, ↑ 1Barte]:
(im späten MA.) Stoß- u. Hiebwaffe, die aus einem langen Stiel mit axtförmiger Klinge u. scharfer Spitze besteht.
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Hellebạrde
[mittelhochdeutsch helmbarte, aus helm »Axtstiel« und barte »Axt«, »Beil«], vom 14. bis 16. Jahrhundert verwendete Stangenwaffe des Fußvolks. Kennzeichnend für die in unterschiedlichsten Varianten gefertigte Hellebarde ist das an einem etwa 2 m langen Holzschaft befestigte Hellebardeneisen, bestehend aus Stoßklinge, Reißhaken (zum Herunterziehen des Ritters vom Pferd) und Beil zum Durchschlagen der Rüstung. Seit dem 15. Jahrhundert bildeten die drei Teile ein Schmiedestück. Mit dem Verschwinden des gepanzerten ritterlichen Einzelkämpfers im 16. Jahrhundert wurde die Hellebarde zu einer reinen Stoßwaffe und schließlich durch die Pike ersetzt. Als reich verzierte Prunk- und Paradewaffe blieb sie in den folgenden Jahrhunderten bei fürstlichen Leibwachen in Gebrauch, bei der Schweizergarde wird die Hellebarde noch heute geführt.
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Universal-Lexikon. 2012.